Die Konferenz begann mit der Paneldiskussion u.d.T.: „Gesundheit als Priorität in der staatlichen Politik: Eine bewusste Entscheidung oder eine durch die COVID-19-Pandemie erzwungene Situation? In welchen Bereichen des Gesundheitsschutzes sind die größten Investitionen notwendig?” An der Konferenz beteiligten sich Prof. Henryk Skarżyński, Bartłomiej Chmielowiec, Ombudsmann für Patientenrechte, Filip Nowak, Vorsteher des Nationalen Gesundheitsfonds, Jakub Kraszewski, Generaldirektor des Klinischen Universitätszentrums in Danzig und Maciej Miłkowski, Unterstaatssekretär im Gesundheitsministerium. Die Diskussion wurde von Dr. oec. Małgorzata Gałązka-Sobotka, Dekanin des Zentrums für Postgraduelle Bildung der Łazarski-Hochschule und Leiterin des Institutes für Management im Gesundheitswesen moderiert.
Die Diskussionsteilnehmer debattierten u.a. darüber, ob Herausforderungen, vor denen uns das neue Coronavirus stellte, und die erzwungene Transformation im Gesundheitswesen ein positives oder ein negatives Ende haben werden, wie die Gewinn- und Verlustrechnung aussieht und ob es gut ist, dass fast alle Kräfte und so viel Aufwand für den Kampf gegen Pandemie bestimmt werden und dabei der Kampf gegen andere Zivilisationserkrankungen beeinträchtigt wird. Über Kosten, Investitionen und Aufwendungen sprach auch Prof. Henryk Skarżyński: – Im Institut für Physiologie und Pathologie des Gehörs investieren wir seit Jahren in Menschen und Instrumente. Ein messbarer Effekt davon bildet die Organisation der Arbeit, die uns den Vertrag mit dem Nationalen Gesundheitsfonds [poln. Abk. NFZ] zu 90 % erfüllen ließ – trotz Personalmangels im Zusammenhang mit dem Pflichtbetreuungsurlaub für Eltern am Anfang der Pandemie. Eine große Bedeutung hatten auch telemedizinische Lösungen, die seit Jahren in unserer Einrichtung Anwendung finden und in den vergangenen Monaten weiter entwickelt wurden.
Es ist erwähnenswert, dass Prof. Henryk Skarżyński Initiator und Autor einer ganzen Reihe von Methoden war, die 2007 das weltweit erste Teleaudiologische Landesnetz bilden ließen, das Zentren verbindet, die miteinander und mit dem Institut zusammenarbeiten. Den Zweck des Netzes macht es aus, breit aufgefasste telemedizinische Leistungen wie Telediagnostik, Telefitting, Telerehabilitation des Gehörs und der Sprache sowie Telebildung bereitzustellen. Das Teleaudiologische Landesnetz machen umfassende Hilfe für Patienten mit Hörimplantaten, Koordination des Rehabilitationsprozesses mit Ausrichtung auf Wiederherstellung von Hörkompetenzen des Patienten, darunter der Wahrnehmung, Identifizierung und Unterscheidung verschiedene akustischer Reize sowie Fähigkeit zur sprachlichen Kommunikation oder aber Popularisierung des Wissens zur Anwendung moderner Behandlungsmethoden und Hörprothesen aus. Das Netz besteht aus 14 Zentren aus Polen und acht aus dem Ausland. Das Weltzentrum für Gehör in Kajetany koordiniert das ganze Netz.
Die Konferenz bildete nicht nur eine Gelegenheit zur Expertendiskussion über notwendige System- und Managementänderungen, die eine wirksame Transformation des polnischen Gesundheitssystems in ein wertgestütztes System ermöglichen. Im zweiten Teil der Konferenz wurden den Leadern der Veränderungen im Gesundheitssystem im Jahr 2020 Statuetten und Diplome überreicht. Die Nominierten und Preisträger wurden durch zwei unabhängige Organe gewählt: Präselektionsjury und Jury, die sich aus Experten des medizinischen Marktes, Vertretern der staatlichen Verwaltung, von Unternehmen und Stiftungen zusammensetzten.
Prof. Henryk Skarżyński erhielt den Preis in der Kategorie „Prophylaxe und Bildung“ für das „Programm des Hörscreenings bei Erstklasslern aus der Woiwodschaft Masowien in den Schuljahren 2017/2018 und 2018/2019“. Er bedankte sich für den Preis und betonte wieder, wie wichtig das Screening ist. Es bedeutet vor allem Früherkennung der Erkrankung und Überweisung des Patienten zur weiteren Diagnostik und Therapie, es macht aber auch die Gesellschaft auf Hörprobleme aufmerksam. Moderne Screeninginstrumente haben ein gemeinsames Merkmal: Sie sind vor allem mobil und dabei günstig.
Im Wettbewerb wurden auch folgende Einrichtungen ausgezeichnet: Dr.-S.-Sekiel-Zentrum für Verbrennungsbehandlung in Siemianowice Śląskie, Klinisches Universitätszentrum in Danzig und Dr.-J.-Bizel-Universitätskrankenhaus Nr. 2 in Bydgoszcz.
Die Konferenz war an Managerpersonal der Einrichtungen des Gesundheitsschutzes, Vertreter der medizinischen und Patientenkreise sowie Vertreter der Regierungs- und Kommunalinstitutionen gerichtet.