Internationaler Tag des Cochlea-Implantats

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Internationaler Tag des Cochlea-Implantats

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Am 25. Februar lfd. Jh. feiern wir den Internationalen Tag des Cochlea-Implantates, das im laufenden Jahr auf das 61. Jubiläum der weltweit ersten Implantation eines Cochlea-Implantates fällt. In Polen wurde die erste das Gehör wiederherstellende Operation unter Anwendung der Technologie bei einer gehörlosen Person am 16. Juli 1992 von Prof. Henryk Skarżyński durchgeführt. Ein Tag später bekam das erste gehörlose Kind das Cochlea-Implantat zum ersten Mal in Polen. Der Internationale Tag des Cochlea-Implantates wird weltweit gefeiert, um Menschen mit Gehörschäden zu zeigen, wie viele Vorteile die modernen Technologien haben, die heutzutage bei der Implantation Anwendung finden.

Die weltweit erste Operation wurde am 25. Februar 1957 in Paris vom französischen Ohrchirurgen Charles Eyries in Zusammenarbeit mit dem medizinischen Physiker Andre Djourno vorgenommen. Das implantierte Gerät ließ keine Sprache verstehen, sondern gab nur das Gefühl der Geräusche aus der Umgebung und wurde wegen der allgemeinen Enttäuschung des Patienten entfernt. Trotz der technisch eingeschränkten Möglichkeiten des Gerätes sahen die Forscher Potential in dem Experiment. Durch die Leistungen der Franzosen inspiriert, nahm Prof. Wiliam House weitere Forschungen an der Universität Los Angeles auf. Das von ihm geleitete Team implantierte 1961 zwei Patienten Elektroden, die die Stimulation des Hörnervs ermöglichten. Der vorher mit House zusammenarbeitende John Doyle führte 1964 zum ersten Mal eine Elektrode in das Innere der Cochlea ein. House startete 1972 das weltweit erste Programm der Behandlung des Hörverlustes mit serienmäßig produzierten Cochlea-Implantaten in den Vereinigten Staaten. Ein ähnliches Programm wurde in Europa 1973 von Cloud-Henri Chouard in Paris und 1975 von Kurt Burian in Wien gestartet.

Polen schloss sich der ehrenvollen Gruppe 1992 an, als Prof. Henryk Skarżyński die bahnbrechende Operation der Implantation eines Cochlea-Implantates bei einer gehörlosen Person durchführte und nicht nur vielen Tausenden Gehörlosen eine Chance gab, sondern auch das Programm der Behandlung des vollständigen Hörverlustes hierzulande startete. Dieser Eingriff bildete einen Durchbruch in der polnischen Ohrchirurgie. Wäre es erfolglos geblieben, so wäre das Programm für weitere Jahre unterlassen worden. Und ein Erfolg würde einen enormen Ansporn für die Entwicklung der Ohrchirurgie, Audiologie, Rehabilitation und Frühdiagnostik von Hörschäden bei Neugeborenen bedeuten. Dem sehr komplexen, viele Spezialisten beanspruchenden Programm schlossen sich immer mehr Spezialisten – Ärzte, Psychologen, Logopäden, Pädagogen, Ingenieure und Audioprothetiker an. Die Vorbereitungen für die erste Implantation eines Cochlea-Implantates bei einer gehörlosen Person dauerten zwei Jahre.

Dank dem Erfolg der ersten Operationen wurde die Umsetzung des Programms der Cochlea-Implantate und dann das riesige Programm der modernen Ohrchirurgie und Audiologie gestartet. Prof. Henryk Skarżyński trug zur Entstehung solcher medizinischen Einrichtungen mit bereits internationalem Ruf wie das Institut für Physiologie und Pathologie des Gehörs und das Weltzentrum für Gehör bei. Im Institut wurden ca. 400 Tsd. chirurgische Prozeduren durchgeführt. In den letzten 20 Jahren wurden knapp 200 verschiedene neue klinische Projekte in die alltägliche klinische Praxis umgesetzt, darunter fast alle innovativen Lösungen aus dem Bereich der Implantologie in der Ohrchirurgie. Polnische Patienten sind die weltweit ersten bzw. einige von den weltweit ersten, die Zugang zu den modernsten medizinischen Technologien haben. Das neueste Beispiel dafür bildet die Weltprämiere des Mittelohrimplantat-Systems Vibrant Soundbridge mit dem LP-Coupler. Prof. Henryk Skarżyński führte am 31. März 2017 Schauoperationen unter Anwendung des Systems durch. Aus diesem Anlass kamen über 250 führende Experten in diesen Bereichen aus der ganzen Welt nach Kajetany. Es war eine riesige Auszeichnung für das Team des Weltzentrums für Gehör. Das Vibrant Soundbridge System mit dem LP-Coupler, der zum ersten Mal in Mittelohrimplantaten verwendet wird, lässt neue Zielgruppen behandeln. Das entwickelte neue System lässt deutlich effektiver die verfügbaren Instrumente nutzen, die bisher bei unseren Patienten wegen angeborener und erworbener Krankheiten nicht angewandt werden konnten. Die neue Technologie der Befestigung der implantierbaren Systeme bringt Personen, die bisher nicht operiert werden konnten, die klangvolle Welt nahe. Die Schauoperationen im Weltzentrum für Gehör waren eine Weltprämiere.

Seit über 15 Jahren werden ca. 60-70 gehörverbessernde Eingriffe täglich in der Einrichtung durchgeführt – die meisten Operationen weltweit im HNO-, Audiologie- und Phoniatriebereich. Besonders beachtenswert ist die Implantation von über 5.500 Hörimplantaten, was das Zentrum in der Weltspitze platziert. Verschiedene Formen der Hilfe nahmen hier bisher über 3,5 Mio. Personen für sich in Anspruch.