Es wurde daher ein ungewöhnliches Konzert mit Künstlern, Künstlern-Patienten und Preisträgern der 8. Ausgabe des Festivals „Schneckenrhythmen“ am Sitz des Staatlichen Tadeusz-Sygietyński-Tanz- und Gesangsensembles „Mazowsze“ veranstaltet, das als Spezialgast im zweiten Teil des Konzerts unter dem Titel „Kaleidoskop polnischer Farben“ auftrat.
Die Besucher des Konzerts im Mira-Ziminska-Sygietińska-Konzertsaal begrüßten die Moderatoren Agata Konarska und Maciej Miecznikowski. Zu den eingeladenen Personen gehörten viele Vertreter staatlicher Behörden sowie akademischer, wissenschaftlicher, medizinischer und geschäftlicher Kreise, u.a.: Vorsteher der Obersten Rechnungskontrollbehörde Marian Banaś, stellvertretender Gesundheitsminister Marcin Martyniak, Vorsteherin der Gesundheitskommission des Senats Beata Małecka-Libera, Senatsabgeordnete Prof. Alicja Chybicka, Senatsabgeordneter Jacek Bogucki, Professor Wojciech Maksymowicz, Ombudsmann für Kinderrechte Mikołaj Pawlak, stellvertretender Präsident der Polnischen Akademie der Wissenschaften Prof. Romuald Zabielski, Rektor der Wirtschaftsuniversität Warschau Prof. Piotr Wachowiak, Rektor der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität Prof. Ryszard Czekalski, Vorsteherin der Sozialversicherungsanstalt Prof. Gertruda Uścińska. Der Moderator las Gratulationsbriefe vor, die an Prof. Henryk Skarżyński und das Team des Weltzentrums für Gehör gerichtet waren, u.a. von: Stellvertretendem Gesundheitsminister Piotr Bromber, Woiwoden Masowiens Dr. Konstanty Radziwiłł, Präsidenten des Vorstandes der Arbeitgeber der Republik Polen Rafal Baniak, Präsidenten der Nationalen Handelskammer Dr. Andrzej Arendarski und Vorsteher des Nationalen Gesundheitsfonds Filip Nowak. Prof. Henryk Skarżyński wurden zahlreiche Erfolge und Inspirationen gewünscht. Es wurden immer wieder seine Leistungen auf nationaler wie internationaler Ebene, ebenso wie sein Beitrag zur Entwicklung und Förderung der polnischen Medizin hervorgehoben. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass der Professor die Welt noch sicherlich nicht nur einmal mit seinen Leistungen überraschen wird.
Es ist an der Zeit, das Konzert zu starten…
Endlich kam der Augenblick, auf den alle eingeladenen Gäste warteten – die Musik erklang… Das Konzert begann mit der Ouvertüre der “Carmen” – der Oper des französischen Komponisten Georges Bizet, gespielt durch das Orchester von „Mazowsze“ unter der Leitung von Jacek Boniecki. Der Leiter des Ensembles, ein herausragender Dirigent betonte noch vor dem Konzert, dass es ein Fest des Weltzentrums für Gehör, aber auch der Personen ist, die in die schöne Welt der Klänge u.a. gerade in Konzertsälen hineingehen bzw. zurückkehren. – Der Klänge, die auch von uns erschaffen werden – fügte er hinzu. Jacek Boniecki gratulierte im Namen des Ensembles „Mazowsze“ Prof. H. Skarżyński zu seinem Werk. – Dieses Konzert ist denjenigen gewidmet, die diese Klänge nicht hören konnten. Dazu gehören Personen, die ein großes musikalisches Talent haben. Erfahrungen dieser Menschen sind sehr schwierig, aber die Freude über das wiedererlangte Gehör ist groß.
Opernmusik blieb länger auf der Konzertbühne, da die polnische Dame der Oper, Dr. Bogumiła Dziel-Wawrowska auf der Bühne erschien, die mit dem Musiktheater in Lodz zusammenarbeitet und an der Frédéric-Chopin-Universität in Warschau promoviert hat. An diesem feierlichen Abend sang sie die Arie “Kleid, wie hast du mich gekleidet” aus “Die Gräfin“ von Stanisław Moniuszko. Die Künstlerin mit einem schönen Sopran wurde mit herzlichem Beifall beschenkt. – Ich freue mich sehr, dass ich bereits zum vierten Mal an dem großen Event – dem Internationalen Musikfestival „Schneckenrhythmen“ teilnehmen darf. Es ist ein einmaliges Erlebnis sowohl für Patienten als auch für uns eingeladene Gäste. Wir verbinden unsere Kräfte und geben den Zuschauern gute Energie. Ich freue mich sehr, das beobachten zu können, wie sich diese wachsende Jugend, die Patienten-Festivalpreisträger entwickeln. Von Jahr zu Jahr sind ihre Auftritte besser, künstlerisch wie musikalisch. Ich denke, das ist auf ein größeres Selbstvertrauen zurückzuführen – sie sind immer offener auf der Bühne. Hörimplantate ermöglichen es ihnen, in die Welt der Klänge einzutreten. Das alles stellt ein Versprechen dar, dass die kommenden Festivalausgaben noch interessanter werden, mit Musik auf einem immer höheren Niveau – wie sie kurz nach dem Ende ihrer Proben für das Galakonzert sagte.
Anschließend trat die erste Preisträgerin des diesjährigen Festivals “Schneckenrhythmen“, Antoanela Elena Isaiu aus Deutschland vor dem Publikum auf. In dem an das Institut übersandten Material spielte sie das Klavierstück “Pavane“ von George Enescu. Antoanela stammt aus Rumänien und hat mit sieben Jahren wegen Cogan-Syndrom das Gehör verloren. Sie musste aufhören, das Klavierspielen zu lernen – und sie spielte von Kindheit an. Ihr Traum, berufliche Klavierspielerin zu werden, hätte vielleicht nicht mehr in Erfüllung gehen können. Sie hatte aber viel Glück, denn es stellte sich heraus, dass sie einen außergewöhnlichen Mann, einen Arzt auf ihrem Weg traf – den Dr. Cuda aus dem Krankenhaus in Piacenza, in Italien. Es ermöglichte es ihr, wieder zu hören und zu spielen. Der Doktor implantierte ihr ein Cochlea-Implantat in das rechte Ohr. Nun kann sie hoffen, dass sie als professionelle Klavierspielerin auf die Bühne geht. Heute genießt sie den Vogelgesang, die Stimme ihres Kindes, den Klang der Musik. Das, was für die einen eine normale Sache ist – das Gehör –, ist für sie ein Privileg und ein Geschenk, wie sie selbst sagt.
Nach dieser bewegenden Geschichte kam ein weiterer Gast auf die Bühne: Anna Czupryn, eine Künstlerin und Patientin von Prof. Henryk Skarżyński, eine Hörimplantatträgerin, die mit der Band Tekla Klebetnica auftritt, die Karpaten-Volksmusik, vor allem die polnische, slowakische, ungarische, zigeunerische in Kombination mit klassischer Musik und einer dezenten Jazz-Note spielt. Seit 2006 ist sie ihre Hauptgeigerin und Sängerin. Dieses Mal trat sie mit ihrem Mann, der sie mit einem Akkordeon begleitete, und mit dem Orchester unter der Leitung von Wojciech Gwicz auf. – Ich freue mich sehr, an dem Galakonzert teilnehmen zu dürfen, das den Höhepunkt der 8. Ausgabe des Internationalen Musikfestivals „Schneckenrhythmen“ darstellt. Es ist wunderbar, an einem solchen Ort – im Sitz des Staatlichen Tanz- und Gesangsensembles „Mazowsze“ zu sein. Als Patientin des Institutes für Physiologie und Pathologie des Gehörs und ehemalige “Schneckenrhythmen”-Preisträgerin darf ich auf einer so besonderen Bühne mit Begleitung des Orchesters von „Mazowsze“ auftreten, was die Erfüllung meiner Träume darstellt. Ich wollte das schon immer mit meiner Band tun – mit „Mazowsze“ auftreten. Es ist ein einmaliger Moment – sagte sie aufgeregt in einem Interview. – Ich weiß, dass ich hier dank Prof. Henryk Skarżyński und dem Weltzentrum für Gehör stehen kann.
Anna hat eine wahre Meisterschaft gezeigt, spielte wunderschön “Polnische Rapsodie”, das Stück von Jacek Ustarczyk, einem Freund aus Bielsko-Biala mit der Geige, das als Hommage an die Musik der Goralenregionen Saybuscher Beskiden, Schlesien und Podhale entstand. Die Leaderin der Band, Tekla Klebetnica, zeigte auch die Kraft ihrer Stimme, indem sie das Lied stimmlich vorführte. – Es ist eine einzigartige Komposition und ich hoffe, dass sie vielen Menschen gefällt – sagte die Künstlerin vor dem Auftritt. Und das tat sie auch. Der Applaus dauerte noch lange, nachdem Anna die Szene verlassen hatte.
In der Zwischenzeit erschien eine weitere Preisträgerin der 8. Ausgabe der “Schneckenrhythmen” auf dem Bildschirm. Laura Korhonen aus Österreich hatte das selbst komponierte Lied „Yes, you can“ vorgeführt, das sie normalerweise mit der Band Satuo aufführt. Laura ist eine professionelle Sängerin und Musiklehrerin. Sie studierte Jazz- und Pop-Gesang in Helsinki und Wien. 2018 hat sie das Gehör verloren. Ein Jahr später erhielt sie ein Implantat, dank dem sie ihre internationale Musikkarriere zusammen mit der Band Satuo fortsetzen kann. Die Band spielt Volksmusik mit Elementen aus Jazz, Pop, Buegrass und nordischer Musik – Laura kommt aus Finnland. Die Band hat drei Alben veröffentlicht und mehr als 150 Konzerte in 11 europäischen Ländern gegeben. 2016 machte sie eine Tournee durch Polen: Krakau, Tarnowskie Góry, Breslau und Gorzów Wielkopolski. – Nach der Veröffentlichung des neuen Albums im Jahr 2023 planen wir eine Konzerttournee, die auch Polen umfassen wird, weil es uns hier sehr gefällt – sagte Laura. Sie fügte hinzu, dass sie und ihr Mann eine Organisation gegründet haben, um das Wissen über Cochlea-Implantate zu fördern. Die Tätigkeit in diesem Bereich wird in Österreich und der Schweiz geführt; sie organisieren verschiedene Veranstaltungen, Konzerte und Tanzkurse.
– Weronika Niczyporuk, eine Patientin von Prof. H. Skarżyński mit Knochenleitungsimplantat singt gleich ein Lied aus dem Film „Anastasia“ unter dem Titel “Die Zeit fließt, ich zähle die Tage” – so lautete die Ankündigung der nächsten Konzertteilnehmerin. Die Künstlerin-Patientin nahm bereits u.a. am 51. Jan-Kiepura-Festival in Krynica-Zdroj, wo sie ein Stück aus dem Repertoire von Anna German sang, und an einem Musical teil, das im künstlerischen Pool der Warschauer Kammeroper „Unterbrochene Stille“ aufgeführt wird, für das Prof. Henryk Skarżyński das Libretto schrieb. Weronika trat mehrmals während wichtiger Feierlichkeiten des Institutes für Physiologie und Pathologie des Gehörs auf. Sie war einmal Preisträgerin des Festivals “Schneckenrhythmen”, genau wie die diesjährige Finalistin, die 11-jährige Julie Leaning aus den USA, die Invention 14 von J.S. Bach am Klavier spielte. Julie schloss gerade die Grundschule ab und sollte ab September die Sekundarschule beginnen. Plötzlich verlor sie das Gehör, Hörgeräte unterstützten das Hören nicht genügend. Glücklicherweise hat sie seit einem Jahr ein Cochlea-Implantat. Ihre Liebe zur Musik und zum Klavier hat sie ihrer Mutter zu verdanken – sie hörte gerne ihrem Spiel zu. Dann begann sie, Unterricht zu nehmen; am meisten mag sie Bach. Die Werke dieses herausragenden Komponisten sind in ihrer Auffassung voller Harmonie und Freude. – Ich möchte, dass Menschen eine innere Ruhe verspüren, wenn sie zuhören, wie ich spiele. Wenn das der Fall ist, dann denke ich, dass es ein Erfolg ist – fügt sie hinzu.
Den Erfolg auf der professionellen Bühne hatte bestimmt die für die Veranstaltung des Festivals zuständige Person – seine künstlerische Leiterin Barbara Kaczyńska. Durch das Singen des Schlafliedes “Schlafende Instrumente”, das sie selbst zur Musik von Anna Maria Huszczy schrieb, brachte sie das Publikum während des Konzerts mit ihrem schönen Mezzosopran in eine Zauberwelt der Kindheit. Dieses therapeutische Stück kommt auf die CD, die in Kürze im Rahmen des wissenschaftlich-medizinischen Projektes „Musik in der Entwicklung des menschlichen Gehörs“ veröffentlicht wird, das durch das Musiktherapieteam vom Weltzentrum für Gehör aus Initiative von Prof. Henryk Skarżyński umgesetzt wird. Barbara Kaczyńska ist seine Mitautorin und wissenschaftliche Sekretärin und sorgt stets dafür, dass Akzente aus dem Programm während der Gala-Konzerte des Festivals berücksichtigt werden. Seit vielen Jahren leitet sie auch das Musiktherapieteam des Institutes für Physiologie und Pathologie des Gehörs. Kurz vor dem Konzert sagte Barbara Kaczynska: – Das heutige Konzert ist ein einmaliges Ereignis, denn es ist das Finale des Internationalen Musikfestivals “Schneckenrhythmen” für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Hörstörungen. Es ist auch dem 30. Jubiläum der Implantation des ersten Hörimplantats in Polen bei einer gehörlosen Person von Prof. Henryk Skarżyński gewidmet. Im diesjährigen Konzert treten Künstler auf, die Patienten Tribut zollen, die der Welt bewiesen haben, dass man sich nach dem schwierigen Weg zur Wiedererlangung des Gehörs mit einem der schönsten Bereiche der Kunst, mit der Musik befassen kann. Neben den fünf Preisträgerinnen des diesjährigen Festivals traten auch Preisträger der vorherigen Ausgaben auf, obgleich die Gruppe aufgrund des zeitlichen Rahmens des Konzerts nicht umfangreich sein konnte. Es treten Künstler-Patienten, die sich bereits beruflich mit Musik beschäftigen und Konzerte in Polen wie in der ganzen Welt geben. Für die Patienten spielt auch das ganze Orchester des Staatlichen Tanz- und Gesangsensembles „Mazowsze“ und tritt die Tänzer- und Solistengruppe auf. Auf diese Weise betonen wir alle die Bedeutung der Wiedererlangung des Gehörs, das unentbehrlich ist, wenn jemand ein guter Musiker sein will.
Die Preisträgerin der 8. Ausgabe des Internationalen Musikfestivals „Schneckenrhythmen“ war auch die 14-jährige Karina Sabirova aus Kasachstan, die ein kasachisches Volkslied mit Querflöte spielte. Karina stammt aus der kleinen Stadt Rudnyj im nördlichen Teil Kasachstans. Als sie ein Jahr alt war, verlor sie ihr Gehör. Eingesetzte Hörgeräte ließen nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Im Alter von fünf Jahren erhielt sie ein Cochlea-Implantat. Ihre Entwicklung kam danach endlich schneller: Sie konnte nicht nur die Angehörigen und die umgebende Welt hören und mit anderen Menschen kommunizieren, sondern auch eine reiche Welt von Klängen und Instrumenten kennen lernen. Karina ist Grundschülerin und lernt seit zwei Jahren an einer Musikschule in der Flötenklasse. Sie besucht auch ein Zirkusstudium und Puppentheater. Sie tritt oft auf der Bühne auf und nimmt an Wettbewerben und Festivals teil. Die Teilnahme an „Schneckenrhythmen“ ist für sie eine große Leistung.
– Leidenschaft bringt Menschen zusammen, aber die Musikleidenschaft ist einzigartig, weil Musik auch in Bezug auf das Alter keine Grenzen kennt – so wurde das Mehrgenerationentrio aus Großpolen von Maciej Mieczniowski angekündigt, als er die Dudelsackband aus Chojniak auf die Bühne einlud. Ihr unbestrittener Leader ist der Familienälteste Jan Turbański, ehemaliger Preisträger der „Schneckenrhythmen“ und Patient von Prof. Henryk Skarżyński, der nach Implantation eines Hörimplantates zum Meister des Spiels mit großpolnischem Sackpfeife wurde. Die Band ergänzen die Enkelinnen von Jan, Stella und Zuzanna Majerowic. Die erstere singt nicht nur, sondern spielt auch Fiedel. Die Band präsentierte eine Kombination aus volkstümlichen großpolnischen Liedern.
Maria Sharlene Morta war die letzte Preisträgerin der diesjährigen 8. Ausgabe des Internationalen Musikfestivals “Schneckenrhythmen”, der das Publikum zuhören konnte. Sie ist einen 22-jährige Klavierspielerin, Liedautorin und Komponistin aus den Philippinen und schließt im kommenden Jahr ihr Bachelorstudium im Bereich der Leitung eines Musikunternehmens am Meridian International College ab. Wie sie erzählt, entdeckte sie ihre Leidenschaft für Musik, als sie vier Jahre alt war. Als sie Schwingungen der Schallwellen im Klavier ihrer Großmutter spürte, wusste sie, dass es die Liebe ihres Lebens ist. Ihre Großmutter war ihre erste Lehrerin des Instruments. Sharlene sagt, dass sie es ihrer Schwerhörigkeit nicht erlaubte, sie daran zu hindern, ihre Ziele und Träume in die Wirklichkeit umzusetzen. – Durch mein Spiel kann ich mich noch besser ausdrücken – wie sie betont. Die Philippinerin spielte im Finale die Komposition “Lullabby” von Raymond Yiu. In diesem Jahr plant sie auch, mit dem ersten Klavierkonzert aufzutreten, das für karitative Zwecke für die HearLife Foundation Inc. Philippinen und Anfini ELS Global organisiert wird.
Vor dem Abschluss des ersten Teils des Konzerts konnten die gesammelten Gäste einen kurzen Archivfilm sehen, der an die erste Operation der Implantation eines Implantates bei einer gehörlosen Person in Polen erinnert. Nach der Vorführung wies Professor Henryk Skarżyński darauf hin, dass derzeit ca. 1 Milliarde Menschen weltweit Hörprobleme haben.
– In Europa ist das Problem besonders spürbar, weil die Gesellschaften der einzelnen Länder altern und fast 70 % der 70-jährigen eine partielle Taubheit haben – fügte er hinzu. Daher war die Einleitung des Programms zur Behandlung des partiellen Hörverlust derart bahnbrechend. Bezug nehmend auf die Worte von Seneka: „Wenn Sie nicht wissen, in welchen Hafen Sie wollen, ist jeder Wind unangemessen“, betonte der Professor, dass er und das Team des Weltzentrums für Gehör mehrere Häfen bauten und alle günstigen Winde nutzten. Er versuchte Stürme und Gewitter zu bändigen. Er bedankte sich bei allen seinen Freunden für die Tage, an denen sie seine Tätigkeit unterstützten. Das Ergebnis dieses für den Professor sehr bewegenden Augenblicks war ein Gedicht, das er während der Zeremonie schrieb und vorlas:
Meine Wünsche
Der erwartete Jubiläumstag kam
und gab Erinnerungen – Bilder von vor den Jahren
Ich will, dass dies bleibt
und unser gemeinsames Werk baut
Das ganze sieht aus wie eine Blume
Denn die Welt ist wunderschön
Anna Czupryn dankte im Namen aller Patienten des Weltzentrums für Gehör, denen Professor Henryk Skarżyński das Gehör wiederherstellte und dadurch den Weg zurück in die Welt der Klänge zeigte – er ließ sie dadurch ihre Träume, Leidenschaften, darunter auch die musikalischen umsetzen. Sie dankte für sein Herz und seine Bemühungen bei der Arbeit und Behandlung eines jeden Patienten, für die individuelle Herangehensweise und Suche nach den besten Lösungen. Als Ergänzung zum Dank sangen alle gemeinsam dem Professor die polnische Entsprechung des Liedes „Zum Geburtstag viel Glück“.
So kam das große Finale des ersten Teils des Galakonzerts der 8. Ausgabe des Internationalen Musikfestivals „Schneckenrhythmen“. Es durfte an der Festivalhymne „Die Welt, die ich höre“ nicht fehlen, die wie immer von Barbara Kaczynska und Maciej Mieczniowski gesungen wurde. Professor Henryk Skarżyński schrieb die Worte der Hymne und die Musik wurde von Professor Krzesimir Dębski komponiert.
Musikalische Reise durch Polen
Den zweiten Teil des Konzerts machte eine einmalige musikalische Aufführung unter dem Titel „Kaleidoskop polnischer Farben“ aus, in dem das Staatliche Tadeusz-Sygietyński-Tanz- und Gesangsensemble „Mazowsze“ die Hauptrolle spielte. Das Programm bestand aus einer Auswahl an Liedern und Tänzen aus verschiedenen Regionen Polens sowie nationalen Tänzen. „Mazowsze“ ist ein Ensemble mit einer sehr reichen Tradition: Es wurde im Jahr 1948 gegründet und feiert nun sein 75-jähriges Jubiläum; es trat auf allen Kontinenten, in 51 Ländern auf und ist ein unbestrittener Botschafter der polnischen Kultur. – „Mazowsze“ könnte als Musiktheater oder eine künstlerische Gruppe bezeichnet werden – wie Agata Konarska sagte, als sie die Tätigkeit und den Charakter des Ensembles präsentierte. Musiker, Solisten, Tänzer oder professionelles Orchester, Ballett und Chor – all das steht hinter dem Wort “Mazowsze”.
Das Publikum war begeistert, wovon der Beifall zeugt, der nicht enden konnte und die Künstler wieder und wieder auf die Bühne brachte.
Am Ende dieses außergewöhnlichen Abends gratulierte Jacek Boniecki, Leiter des Ensembles „Mazowsze“ dem Professor Henryk Skarżyński zu diesem großen Jubiläum und zur Tatsache, dass er außergewöhnliche Sachen schafft, die den Mitmenschen helfen, zur Demut dem Leben gegenüber veranlassen, einen Ausdruck einer ungewöhnlichen Handwerkskunst und vor allem eines großen Herzens sind. Er wünschte Professor und dem ganzen Team des Weltzentrums für Gehör weitere Erfolge.
– Die 8. Ausgabe des Festivals ist bereits hinter uns. Unsere Freude, Musik zu teilen, ist riesig. Wir sollten uns auch freuen, dass wir in unserem Land so große Spezialisten wie Prof. Henryk Skarżyński haben, der Patienten nicht nur dabei hilft, das Gehör wiederzuerlangen, sondern auch dabei, ihr Talent zu zeigen – wie Maciej Miecznikowski in einem der Interviews nach dem Konzert sagte. – Dank dem Professor kann ich mit Ihnen sprechen, hören, singen, Musik teilen. Ich bin dem Professor sehr dankbar und das ist auch der Grund, warum ich mich an diesen schönen Veranstaltungen beteilige – fügte er hinzu.
Professor Henryk Skarżyński betonte dagegen, dass der Abend die Möglichkeiten der modernen Wissenschaft und Medizin durch das Prisma dessen zeigte, was seine Patienten präsentierten.
– Sie standen mit Profis des Ensembles „Mazowsze“ auf einer Bühne. Es stellte sich heraus, dass es in einem viel schwierigeren Umfeld – bei Krankheiten, nach der Behandlung, Rehabilitation – möglich ist, zu spielen und zu singen, und den höchsten künstlerischen, vokalen und instrumentalen Professionalismus zu zeigen.
– Das achte, fantastische Festival “Schneckenrhythmen” wird nun Geschichte. Die Teilnehmer, Gäste und Freunde werden sich sicherlich an sie als ein künstlerisches, wissenschaftliches Ereignis erinnern, das auf großen Humanismus ausgerichtet ist, denn neben Kultur, Wissenschaft und Medizin betrifft es Instinkte, die tief im Menschen verwurzelt sind. Die Künstler des Ensembles „Mazowsze“ verbeugen sich heute vor anderen Künstlern, deren Weg zu künstlerischen Leistungen viel schwieriger war. Diese beiden einander durchdringenden Welten haben gezeigt, wie schön die Welt sein kann – wie Professor Henryk Skarżyński zum Schluss sagte.