Tage der Offenen Europäischen Fonds in Kajetany

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Tage der Offenen Europäischen Fonds in Kajetany

Tage der Offenen Europäischen Fonds in Kajetany

Anlässlich der auf den 11.-13. Mai fallenden Tage der Offenen Europäischen Fonds wurde das Weltzentrum für Gehör vom Minister für Investitionen und Entwicklung Jerzy Kwieciński besucht, der sich mit den Möglichkeiten und Leistungen des Weltzentrums für Gehör und IT-Technologien vertraut machte, die im Alltag des OP-Traktes Anwendung finden. Er konnte auch das weltweit einmalige telemedizinische Multimediastudio, das den wichtigsten Teil des weltweit ersten Teleaudiologischen Landesnetzes ausmacht, und das weltweit größte Labor für Klinische Kopf- und Halsuntersuchungen besichtigen, das aus 30 Arbeitsplätzen für das Operieren an Modellen und anatomischen Präparaten von Schläfenbeinen und Kehlköpfen sowie 10 Arbeitsplätzen für die Durchführung von Operationen an anatomischen Modellen besteht. Im Namen des Leiters des Zentrums wurde der Gast von Mag. Paweł Doliński, stellvertretendem Leiter des Institutes für Organisation und Entwicklung sowie von Univ.-Prof. Dr. habil. Med. Dipl.-Manager Piotr H. Skarżyński, stellvertretendem Leiter des Teleaudiologischen Labors empfangen. Die Tage der Offenen Fonds bilden die größte derartige Veranstaltung, die Projekte präsentiert, die dank EU-Mitfinanzierung umgesetzt werden konnten.

– Heute beobachten wir, dass die Europäischen Fonds in Polen gut funktionieren. Wir können die Entwicklung von über 600 solcher Vorhaben im ganzen Land mitverfolgen und sehen, dass nicht nur Unternehmer, sondern auch vor allem wir, Bürger von den EU-Mitteln profitieren – wie der Minister Kwieciński während des Treffens mit Mitarbeitern im Weltzentrum für Gehör sagte. – Dank den Europäischen Fonds konnten wir viele Hörprobleme bei Patienten bewältigen, denn dem polnischen Patienten stehen nun die modernsten Therapietechniken zur Verfügung.

Das Weltzentrum für Gehör am Institut für Physiologie und Pathologie des Gehörs wurde dank den EU-Mitteln und der vieljährigen Erfahrung nur in knapp zwei Jahren erbaut. Die feierliche Eröffnung der weltweit einmaligen Einrichtung wurde durch die Anwesenheit von Vertretern der Politik, Wirtschaft, Geschäftswelt, Kirche, Medien sowie Wissenschaftlern aus Polen und der Welt geehrt.

Das Zentrum ist sowohl ein modernes Krankenhaus, das medizinische Leistungen auf dem höchsten Weltniveau erbringt, mit einmaligen medizinischen Geräten ausgestattet ist und über eine riesige technische Infrastruktur verfügt, als auch ein sehr gut vorbereitetes Bildungszentrum, das eine breit aufgefasste Forschungs- und Bildungstätigkeit ausübt, die die Schulung von Spezialisten auf dem Gebiet der Medizin, des klinischen Ingenieurwesens, der Logopädie, Surdopädagogik und Surdopsychologie möglich macht. Es ist die landesweit wichtigste Einrichtung, die sich mit der Suche nach neuen Diagnostik- und Behandlungsmethoden auf dem Gebiet der Defekte von Sinnesorganen befasst. Am 10. Mai 2018 wurde das 6. Jubiläum der feierlichen Eröffnung des Zentrums gefeiert.

Der Ideengeber und Leiter des Zentrums, Prof. Henryk Skarżyński schuf seine wissenschaftliche und klinische Infrastruktur von Grund auf, die in- und ausländischen Wissenschaftlern die komplexesten Probleme lösen und die außergewöhnlichsten Herausforderungen im Bereich innovativer Technologien eingehen lässt. Das Weltzentrum für Gehör hat die Welt nicht nur im Namen. Denn es ist ein Zentrum, in dem die landes- und weltweit ersten innovative Prozeduren im Bereich der Ohrchirurgie, Rehabilitation und Diagnostik von Hörstörungen durchgeführt werden.

Immer wenn wir ausländische Gäste in Kajetany empfangen, betone ich das besonders, dass die Gründung des Weltzentrums für Gehör in solcher Form dank Mitteln aus dem Operationellen Programm Innovative Wirtschaft möglich war, die den durch unser Team erarbeiteten Teil des Budgets zu 73% ergänzten – wie Prof. Henryk Skarżyński, Ideengeber und Gründer des Zentrums sagt. – Es ist unsere Pflicht, die Personen bei uns zu empfangen, damit wir künftig etwas Außergewöhnliches für die Bürger Europas im Bereich der Diagnostik und Behandlung von Störungen der Sinne und der Kommunikation schaffen können. Viele chirurgische Operationen wurden eben in Kajetany zum ersten Mal in der Welt durchgeführt. Viele moderne Technologien auf unserem Gebiet wurden hier präsentiert. Wir sind Pioniere der Implantation verschiedener Hörimplantate, bisher haben wir über 6.500 solche Geräte implantiert. Wir sind auch Pioniere neuer ohrchirurgischer Lösungen, die Indikationen und Zielgruppen der Patienten, insbesondere um einige zehn tausend im Seniorenaltern erweitern lassen – fügt Prof. Skarżyński sagt.

EU-Mittel ließen auch viele andere innovative wissenschaftliche, klinische, didaktische und organisatorische Ideen in die Tat umsetzen. Dazu gehörten unter anderem:

  • Inbetriebnahme des weltweit ersten Teleaudiologischen Landesnetzes, das ein weltweit einmaliges System darstellt, dass im Weltzentrum für Gehör entwickelt und eingeführt wurde. Das Netz wird von zwei Multimediastudios aus verwaltet, umfasst 24 telemedizinische Arbeitsplätze, die sich in 24 Zentren in Polen und im Ausland befindet. Es ermöglicht die Fernberatung mit Beteiligung von Patienten und Spezialisten aus einigen Zentren gleichzeitig, Fernrehabilitation und Telefitting, das in der Fernanpassung von Parametern in Sprachprozessoren bei Patienten mit Hörimplantaten, insbesondere mit Cochlea-Implantaten besteht.
  • Wir haben eine wissenschaftliche IT-Plattform entwickelt, die Befunde des Screening der Sinnesorgane verarbeitet, sich auf einen E-Datenaustauschstandard stützt und unsere wissenschaftlichen Mitarbeiter die für ihre Studien notwendigen Informationen schnell sammeln und zuverlässige statistische Analyse mit effektiven Bericht- und Auswertungsinstrumenten durchführen lässt. Die Plattform macht uns die bisher am größten angelegte Durchführung des Screenings im Hinblick auf Früherkennung von Hör-, Seh- und Sprachstörungen in ganzen Populationen, z.B. bei allen 7-jährigen Kindern in der Region oder im Land möglich. Das Screening umfasste bisher eine Population von über 1 Mio. Kindern und die Pilotstudien wurden durch unser Team in über zehn Ländern in Mittelasien, Südeuropa, Mittel- und West- sowie Mittel- und Ostafrika und in Südamerika durchgeführt.
  • Es wurde das Integrierte System zur Unterstützung der Forschungen im Bereich der Physiologie und Pathologie des Gehörs entwickelt, das Ferndiagnostik von Hörerkrankungen ermöglicht und mit dem Health Information System integriert ist. Seine Umsetzung lässt internationale Forschungsprojekte im Bereich der Erkennung und Behandlung von Hörerkrankungen umsetzen. Die Früherfassung der Screeningbefunde lässt uns gefährliche Erkrankungen, die sich vor dem Hintergrund neurodegenerativer Krankheiten des zentralen Nervensystems entwickeln, sogar über zehn Jahre früher erkennen. Das lässt potentielle Patienten früher rehabilitieren.

EU-Mitteln, auf die auch Polen Zugriff hat, bilden eine riesige Chance für die Umsetzung zahlreicher Vorhaben und Steigerung der Konkurrenzfähigkeit der polnischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Welt. Ihre Inanspruchnahme stellt nicht nur unsere Möglichkeit, sondern eher unsere Pflicht dar – fügt Prof. Skarżyński hinzu.

Heute ist das Weltzentrum für Gehör die Visitenkarte der polnischen Medizin. Die Leistungen des Teams wurden von Anfang an von Vertretern der höchsten Behörden in Polen wahrgenommen und preisgekrönt. Das Zentrum wurde mehrmals von Vertretern der Regierung, des Parlaments und durch ausländische Delegationen besucht. Die Einrichtung wurde auch von First Ladies Polens, Russlands, Aserbaidschans, Estlands, der Ukraine und Slowakei besichtigt. Zu Gast in Kajetany waren auch Präsidenten internationaler und europäischer wissenschaftlicher Gesellschaften sowie Botschafter vieler Länder.

Innerhalb der sechs Jahre seit der Eröffnung des Weltzentrums hat Prof. Henryk Skarżyński sieben bahnbrechende Programme der Implantation der neuen Hörimplantate wie u.a. Codacs, Bonebridge, Baha 4 Attract System, MET, Synchrony, Vibrant Soundbridge mit dem LP-Coupler und Cochlear OSIA OSI100 gestartet. In der Praxis bedeutet das, dass polnische Patienten im Zentrum die weltweit ersten bzw. einige von den weltweit ersten sind, die Zugang zu den modernsten medizinischen Technologien haben. Es ist ein messbarer Nachweis für die klinische und wissenschaftlich Position des Zentrums.

Aktuell steht den Patienten, Ärzten, Wissenschaftlern und Studenten eine Fläche von über 20 Tsd. qm zur Verfügung, die folgendes umfasst: 6 OP-Säle, einige zehn diagnostische Behandlungsräume, in denen täglich einige Hundert Patienten untersucht werden, 2 Multimedia-Studios des weltweit ersten Teleaudiologischen Landesnetzes, 7 Konferenzsäle, die bis 800 Personen fassen können, und ein Bildungszentrum.

HNO-Ärzte, Fachärzte für Audiologie, Phoniatrie und Logopädie, Surdopädagogen, Psychologen, klinische Ingenieure und Techniker führen jährlich über 200 000 Beratungen und Untersuchungen in den Arztpraxen des Zentrums durch.

Seit über 15 Jahren werden ca. 60-70 gehörverbessernde Eingriffe täglich in der Einrichtung durchgeführt – die meisten Operationen weltweit im HNO-, Audiologie- und Phoniatriebereich. Verschiedene Formen der Hilfe nahmen bisher über 3,5 Mio. Personen für sich in Anspruch. Die Einrichtung ist auch ein gut funktionierendes und organisiertes Unternehmen, das fast 450 Mitarbeiter beschäftigt.

Kajetany ist heute der weltweit beste und größte Ort für die Übung chirurgischer Techniken. Es handelt sich hier um das Bildungszentrum mit der einmaligen Arbeitsstelle mit 30 ohr- und rhinochirurgischen Arbeitsplätzen, die mit modernen Geräten für das Üben an anatomischen Präparaten und Computersimulatoren ausgestattet sind. Hier findet der internationale Schulungsworkshop im Bereich der Chirurgie des Schneckenfensters – WAW Window Approach Workshop statt. Der Workshop wendet sich an Ohrchirurgen, die sich mit den neuesten chirurgischen Techniken, Indikationen und Anwendungsgebieten von Hörimplantaten vertraut machen wollen. Eine besondere Attraktion der Kurse macht die Möglichkeit des Kennenlernens der Anwendung von Implantaten bei der Behandlung des partiellen Hörverlustes unter Anleitung von Prof. H. Skarżyński aus, der Wegbereiter und Gründer des Programms der Behandlung des partiellen Hörverlustes (Partial Deafness Treatment – PDT) ist. Prof. Skarżyński betreibt eine breite Bildungstätigkeit für in- und ausländische Studenten und Ärzte, indem er Vorträge hält und Schauoperationen durchführt.

Eine Krönung der herausragenden Leistungen machen mehrere Preise, die dem Zentrum und seinen Mitarbeitern als Beweis der Anerkennung durch medizinische, wissenschaftliche Kreise und von Experten auf dem Gebiet der Wirtschaft, Politik, des Managements und der Medien zuerkannt wurden und werden. In den vergangenen 6 Jahren erhielt Prof. Henryk Skarżyński knapp 150 Preise, Medaillen, Diplome, Ehrentitel, darunter viele sehr wichtige: Komturkreuz des Ordens Polonia Restituta, Titel „Herausragender Pole”, Titel „Mensch der Freiheit“, Wiktor-Statuette, Papstmedaille Pro Ecclesia et Pontifice, Ecce-Homo-Medaille und Orden des Lächelns, Nikolaus-Kopernikus-Medaille, die durch das Präsidium der Polnischen Akademie der Wissenschaften zuerkannt wird, Medaille der Erzdiözese Warschau und Medaille des Primas von Polen und Preis in der Abstimmung “Wissenschaft ist Freiheit”. Er wurde mit Medaillen der Behörden der Technischen Universität Warschau, Technischen Universität Danzig, Maria-Curie-Sklodowska-Universität Lublin, Frédéric-Chopin-Musikakademie Warschau, Medizinischen Universität Warschau, Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität, Fakultät für Management der Universität Warschau und Naturwissenschaftlichen Universität Warschau ausgezeichnet. Er erhielt auch den Titel „Persönlichkeit des Jahres 2012“, Ehrenperle, Wirtschaftspreis des Präsidenten der Republik Polen und den Spezialpreis Prix Galien, der mit dem Nobelpreis verglichen wird. 2015 und 2016 wurde er in der Abstimmung für die Liste der hundert Einflussreichsten der Zeitschrift “Puls Medycyny” zur einflussreichsten Person in der polnischen Medizin gewählt. Innerhalb der 12 Jahre, in allen Ausgaben der Abstimmung platzierte er sich stets unter den 100 Einflussreichsten und nahm zwischen dem 2. und 46. Platz ein. In den letzten 6 Jahren wurden auch die sonstigen Mitglieder der Leitung und einige zehn Mitarbeiter mit Staats- und Ressortmedaillen ausgezeichnet.

Anlässlich des 100. Jubiläums der Wiedererlangung der Freiheit durch die Republik Polen, zum Tag der Nationalfahne überreichte der polnische Präsident Andrzej Duda den ausgezeichneten Organisationen, darunter auch dem Institut für Physiologie und Pathologie des Gehörs Staatsfahnen.

Erwähnenswert ist auch, dass ca. 600 Veranstaltungen im Rahmen der Tage der Offenen Europäischen Fonds in ganz Polen stattfinden. Für Besucher waren u.a. Warschauer Zitadelle, Flughafen Rzeszów Jasionka, EC1 in Lodz, Oper in Krakau, Staatsmuseum Majdanek und viele andere interessante Orte sowohl in großen Städten als auch an kleineren Orten geöffnet.