Der 24. April ist der „Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day“

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Der 24. April ist der „Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day“

Der 24. April ist der „Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day“

Eine der sichtbarsten globalen Veränderungen in der Welt, darunter in Polen, ist die zunehmende Urbanisierung. Dieser Prozess hat viele Vorteile gebracht, birgt aber zugleich ernsthafte Gefahren für die Umwelt, wie z. B. Lärm, der die Gesundheit und die Lebensqualität von Menschen beeinträchtigt. Seine Hauptquellen sind industrielle Objekte, Straßen-, Schienen- und Luftverkehr. Lärm ist eine der Arten der Umweltverschmutzung, die die meisten Schäden und Störungen mit sich bringt.

Der internationale „Tag gegen Lärm“ (eng. International Noise Awareness Day) wird in der Welt seit 1995 auf Initiative der Liga der Schwerhörigen (eng. The Center for Hearing and Communication) begangen, die das Feiertag ins Leben gerufen hat, um auf die Schädlichkeit des Lärms aufmerksam zu machen und das Bewusstsein der Menschen für seine weite Verbreitung im modernen Leben zu schärfen. In diesem Jahr wird der Tag er zum 29. Mal gefeiert. In Polen wurde der Tag gegen Lärm im Jahr 2000 von der Gesellschaft für Akustische Hygiene ins Leben gerufen.

Am stärksten betroffen sind wir vom Umgebungslärm, insbesondere vom Verkehrslärm, den mehrere Millionen Polen ausgesetzt sind. Dies ist eine ernsthafte Gesundheitsgefahr, der sich viele Menschen nicht bewusst sind und die wir im Alltag oft übersehen, obwohl ein Schallpegel von 85 dB, wie der eines Lastwagens, kann bereits Gehörschäden verursachen. Wenn wir 7-8 Stunden am Tag in einem solchen ‘akustischen Smog’ funktionieren, werden unsere Hörzellen nach Jahren zwangsläufig beschädigt sein“, betont Prof. Henryk Skarżyński, Direktor des Instituts für Hörphysiologie und -pathologie und nationaler Berater für HNO-Heilkunde.

Lärm ist die übermäßige Emission von Schallenergie und eine der Hauptursachen für Hörverlust bei den 466 Millionen Menschen, die weltweit mit einem mittleren bis schweren Hörverlust leben. Als Schwellenwert gilt ein Pegel von 65 dB, was der Lautstärke entspricht, die z. B. durch den Straßenverkehr erzeugt wird. Er beeinträchtigt das Gehör und wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus, indem er Reizbarkeit, ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Schlafstörungen, Ohrgeräusche und kognitive Störungen verursacht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (eng. Weltgesundheitsorganisation) liefert die Forschung über die schädlichen Auswirkungen des Lärms immer mehr Beweise für gesundheitliche Folgen wie z. B. schlechte Geburtsergebnisse und psychische Probleme. Das Schlaganfallrisiko für Menschen über 65, die dem Lärm langfristig ausgesetzt sind, steigt um 27 Prozent. Lärm setzt das Stresshormon Cortisol frei.

Mäßige und höhere Lärmbelastungen führen zur Erhöhung der Hörschwelle, was zu einem periodischen Verlust der normalen Hörempfindlichkeit führt. Eine solche „vorübergehende Taubheit“ lässt in der Regel nach einigen Minuten, Stunden oder sogar Tagen nach, je nach Lärmdosis, Lärmpegel und Dauer der Aussetzung, während ein wiederholter periodischer Verlust der Hörempfindlichkeit allmählich zu einer dauerhaften Schädigung und Beeinträchtigung des Gehörs führt. Die Person hört auf, leise Geräusche zu hören, und stattdessen treten Ohrensausen auf: Pfeifen, Quietschen, Klingeln, Klopfen, Rattern“, warnt Prof. Henryk Skarżyński.

5 von 10 Jugendliche hören zu laut Musik und 4 von 10 halten sich in der Nähe von gefährlich lauten Geräuschen auf, z.B. bei Konzerten oder Sportveranstaltungen. Nach Schätzungen der WHO sind 1,1 Milliarden junge Menschen (im Alter von 12 bis 35 Jahren) wegen der Lärmbelastung in Erholungsorten durch den Hörverlust gefährdet.

Welche Lärmpegel sind im Alltag anzutreffen? Hier sind einige Beispiele: 65-95 dB – elektrischer Rasenmäher, 70 dB – Autobahnverkehr, 85 dB – lautes Restaurant, 90 dB – lautes Gespräch, 95 dB – elektrische Bohrmaschine, 95-110 dB – Motorrad, 90-115 dB U-Bahn, 100 dB – Schuldisco, 110 dB – Videospielhalle, 110 dB – Sinfoniekonzert und Autohupe, 117 dB – Fußballstadion, 120 dB – Rockkonzert, 120 dB – Pressluftbohrer und schwere Maschinen, Krankenwagensirene, 150 dB – Feuerwerk.

Lärmbedingte Hörverluste häufen sich im Laufe des Lebens. Oft merkt eine Person, dass sie schlecht hört, wenn es schon zu spät ist.

Drei Schritte zum guten Hören

  1. Begrenze die Lärmbelastung. Regelmäßige Aussetzung von Lärm im Alltag kann bei zu hoher Lautstärke zu einem dauerhaften Hörverlust führen. Du entscheidest, auf welche Weise Du dein Gehör schützen möchtest: senke die Lautstärke der Musik, vermeide langfristige Lärmbelastung, sensibilisiere Deine Kinder.
  2. Unterziehe dich einem Hörtest. Fünf Minuten mit einem zugelassenen Diagnostiker genügen, um festzustellen, ob mit Deinem Gehör alles in Ordnung ist.
  3. Setze die Behandlung fort, falls empfohlen. Lass Dein Gehör umfassend untersuchen und befolge die Empfehlungen Deines Hörakustikers. Davon hängt Deine Gesundheit und Lebensqualität ab.

Wir sollen beginnen, Stille zu schätzen und zu respektieren. Im alten China war die Beschallung eine schwere Strafe: „Wer es wagt, den Allerhöchsten zu beleidigen, soll nicht gehängt, geköpft oder gefesselt werden, sondern dazu verurteilt werden, unaufhörlich dem Pfeifen, Trommeln und Schreien zu lauschen, bis er tot umfällt. Es ist der qualvollste Tod, den ein Mensch erleiden kann…” – lautete der Befehl von Minister Ming Ti. Wir sind uns in der Regel nicht bewusst, dass unsere Reizbarkeit, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselstörungen oft durch Lärm verursacht werden. Wir sind uns nicht bewusst, wie sehr Lärm die Gesundheit schädigen kann. Der Mensch ist Teil der Umwelt: er gestaltet sie mit, ist aber auch von ihr abhängig. Die wissenschaftliche Gemeinschaft in Polen ist sich der Krise des Planeten bewusst, zu der auch so ungünstige Phänomene wie der „akustische Smog“ gehören, der sich auf die Gesundheit des Einzelnen und den allgemeinen Zustand der Gesellschaft auswirkt. Deswegen wurde das Motto „One Health – eine Gesundheit“ zum Leitgedanken des 5. Kongresses über die Gesundheit der Polen gewählt, der im vorigen Jahr stattfand. Eine Krise, die einen Bereich betrifft, betrifft auch die anderen. Wir sollen es im Kopf behalten“, mahnt Prof. Henryk Skarżyński.

Schütze Dein Gehör, schütze Deine Gesundheit! Warte nicht, bis es zu spät ist. Beginne jetzt!