Ehrenmedaille für Prof. Henryk Skarżyński

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Ehrenmedaille für Prof. Henryk Skarżyński

Ehrenmedaille für Prof. Henryk Skarżyński

Während der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto, die seit einigen Tagen dauert, wurde Prof. Henryk Skarżyński von der Vereinigung der jüdischen Kriegsveteranen und Opfer des Zweiten Weltkriegs und der Vereinigung „Jüdisches Historisches Institut“ in Polen mit der Ehrenmedaille „Warschauer Ghetto-Aufstand“ ausgezeichnet.

In seiner Laudation stellte Marian Kalwary, ein Überlebender des Warschauer Ghettos, das Profil des Preisträgers vor. – Prof. Henryk Skarżyński ist einer der renommiertesten HNO-Ärzte der Welt. 1996 gründete er das Institut für Physiologie und Pathologie des Gehörs und später das Welthörzentrum, in dem seit 2003 die meisten hörverbessernden Operationen in der Welt durchgeführt werden. Er ist Preisträger von mehr als 350 Auszeichnungen und Ehrungen von nationalen und internationalen wissenschaftlichen, akademischen und medizinischen Gemeinschaften. Einige seiner Patienten entdeckten nach der Wiedererlangung ihres Gehörs musikalische Begabung. Aus diesem Anlass veranstaltet Herr Professor jedes Jahr das internationale Musikfestival für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Hörbehinderungen „Schnecken-Rhythmen“, sagte er.

Hervorzuheben ist auch seine einfühlsame Beziehung zu den jüdischen Gemeinden in Polen. Herr Professor nimmt an den meisten öffentlich gefeierten jüdischen Feiertagen und Jahrestagen und sogar an der Verleihung der Ehrentiteln „Gerechte unter den Völkern“ teil. Er organisiert auch Hörtests im älteren jüdischen Milieu und leitet bei Bedarf weitere Behandlung ein. Er weigert sich nie, anderen zu helfen. Eben für diese Freundlichkeit, Fürsorge und das Interesse des Professors an unserer Umwelt wurde er mit der Ehrenmedaille „Warschauer Ghetto-Aufstand“ ausgezeichnet – unterstrich Marian Kalwary.

In der Begründung wurde ausgeführt, dass die Ehrenmedaille „Warschauer Ghetto-Aufstand“ an Prof. Henryk Skarżyński in Anerkennung seines Eintretens für die Würde eines jeden Menschen und seines Kampfes gegen Erscheinungen von Fremdenfeindlichkeit, Nationalismus und Antisemitismus verliehen wurde. Die festliche Überreichung der Medaille fand am 15. Mai 2023 im Museum für die Geschichte der polnischen Juden POLIN statt.

Wir befinden uns an einem außergewöhnlichen Ort, unter außergewöhnlichen Menschen. Ich bin ein einfacher Arzt und sage es durchaus nicht aus Bescheidenheit. Ich tat und tue nur das, was ich am besten kann. Und ich tue das tatsächlich mit Leidenschaft. Ich bin sehr dankbar dafür, dass diese Leidenschaft von mir und meinem Team anerkannt wurde. Wir freuen uns über den Erfolg eines jeden Patienten, insbesondere derjenigen, die, wie hier erwähnt wurde, früher zur Nichtexistenz verurteilt, heute zu Künstlern geworden sind. Nicht nur beruflich. Ich bin glücklich, dass wir auf unserem Weg Freunde getroffen haben. Ich möchte Marek Edelman erwähnen, mit dem wir vor 30 Jahren zusammenkamen. Er vertrat damals die Soziale Stiftung Solidarität. Zusammen mit doc. Maria Góralówna haben sie mich gefragt, ob sie etwas für die Kinder tun könnten. Ich habe gesagt, dass sie erstens ein Programm zur Erkennung von Hörschäden bei Neugeborenen unterstützen und zweitens einige Tabus brechen könnten, damit die hörgeschädigten Kinder Hörgeräte erhalten. Dank dem Engagement von Marek konnte eine Gruppe von 10.000 Kindern, die nicht operiert werden mussten, eine Hörunterstützung erhalten und zur Schule gehen. Damals haben wir verschiedenen Kindern geholfen, ganz normalen Kindern“, sagte Prof. Henryk Skarżyński bei der Entgegennahme der Auszeichnung.

In diesem Jahr wurde eine neue Ausgabe der Medaille eingeweiht, die sich von der vorherigen durch ein anderes grafisches Konzept, eine neue Struktur und Größe unterscheidet.

Der Aufstand im Warschauer Ghetto, der am 19. April 1943 ausbrach und bis zum 16. Mai 1943 andauerte, war der erste städtische Aufstand im besetzten Europa und hatte aufgrund der geringen Erfolgsaussichten eine symbolische Bedeutung. In einem ungleichen Kampf, der fast einen Monat dauerte, leisteten die schlecht bewaffneten Kämpfer der Jüdischen Kampforganisation (ŻOB) und des Jüdischen Militärverbandes (ŻZW) Widerstand gegen die Soldaten der SS, der Wehrmacht, der Sicherheitspolizei und der Hilfsformationen. In dieser Zeit machten die Deutschen das Ghetto dem Erdboden gleich und haben die Häuser in Brand gesteckt, systematisch, ein Haus nach dem anderen.