Zukunft der Wissenschaft in Polen – Fazite aus dem Kongress „Wissenschaft für die Gesellschaft“

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Zukunft der Wissenschaft in Polen – Fazite aus dem Kongress „Wissenschaft für die Gesellschaft“

Zukunft der Wissenschaft in Polen – Fazite aus dem Kongress „Wissenschaft für die Gesellschaft“

Wir machen Wissenschaft nicht für uns selbst, nicht für die Wissenschaft an sich, sondern für die Gesellschaft – das betonten die Teilnehmer des Kongresses „Wissenschaft für die Gesellschaft“ mehrmals. Wissenschaftler wollen ihr Wissen teilen, zeigen, was sie tun und danach streben, dass sich neue Talente für die Wissenschaft in Polen interessieren wollen. Es wurde appelliert, keine Angst vor Veränderungen, Herausforderungen oder Schwierigkeiten zu haben, denn nur dann kann der Weg, den man einschlägt, zum Weg der Entwicklung und nicht nur des Überlebens werden.

Der Kongress „Wissenschaft für die Gesellschaft“, der vom 3. bis zum 5. Juni 2023 an der Technischen Universität Warschau und im Weltzentrum für Gehör in Kajetany stattfand, war die allererste Veranstaltung dieser Art. Es wurde durch den Hauptrat der Forschungsinstitute in Polen initiiert. An der Organisation beteiligten sich das Forschungsnetzwerk Łukasiewicz, die Technische Universität Warschau, das Institut für Physiologie und Pathologie des Gehörs und das Bildungsforschungsinstitut. Der Kongress zeigte, wie sehr die Wissenschaft Menschen verbinden kann und soll.

Es ist ein einmaliges, mehrdimensionales Treffen. Wir waren an verschiedenen Orten: In einer „Gesundheitsstadt“, auf einem Studentenpicknick der Technischen Universität Warschau, in einer Ausstellung und in Hörsälen. Wir konnten uns mit Leistungen von einzelnen Forschungsteams, Instituten, Hochschulen vertraut machen. Es waren die sehr guten und die besten mit uns. Die Interdisziplinarität der Wissenschaft, die wir hier sahen und von der wir mehrmals sprachen, ist für uns sehr ermutigend – so fasste Prof. Henryk Skarżyński, Vorsitzender des Hauptrates der Forschungsinstitute das Treffen zusammen. – Wir sind uns im Alltag der vielen Erfolge nicht bewusst, die stattfinden und während des Kongresses gezeigt wurden. Und die Polen haben das Recht zu wissen und stolz darauf zu sein, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft in Polen Großes leistet – fuhr der Vorsitzende des Hauptrates fort. Er betonte, dass man der Gesellschaft beibringen muss, wie Wissenschaftler und Wissenschaft, darunter wissenschaftliche Institute wahrzunehmen sind.

Das war die Idee, die der Organisation dieser Veranstaltung zugrunde lag. Die Organisatoren wollten zeigen, wie viel im Bereich der Wissenschaft los ist, welchen enormen Einfluss die Wissenschaft auf das Funktionieren der Gesellschaft hat und wie viel sich verändert. Die Forscher wollen nicht nur das Wissen schaffen, sondern auch die nächsten Generationen ausbilden, die Gesellschaft inspirieren und zur Entwicklung von Talenten ermuntern.

Der Kongress „Wissenschaft für die Gesellschaft“ war unbestritten ein Erfolg und versammelte Liebhaber und Schöpfer der Wissenschaft zu einer Zeit an einem Ort. An den drei Tagen konnten sie ihre Kenntnisse und Erfahrungen austauschen und teilen, Kontakte anknüpfen und sogar die gemeinsame Forschungszukunft einleiten. Die Veranstaltung war allgemein zugänglich mit kostenlosem Eintritt.

Nutzen für alle

Uns verbindet die Wissenschaft, auch wenn wir unterschiedlich über sie sprechen und sie betreiben, da wir auf verschiedenen Gebieten tätig sind. Manchmal sehen wir auch unterschiedlich das, wie sie organisiert werden und funktionieren soll. Unabhängig davon bringt sie uns stets zusammen, was der Kongress zeigte – betonte Dr. Andrzej Dybczyński, Präsident des Forschungsnetzwerks Łukasiewicz. Er erklärte, dass die Wissenschaft Menschen auf zweierlei Art und Weise verbinden kann: – Wir betreiben sie nicht für uns, sondern für sie selbst und für die Gesellschaft. Die Wissenschaft hat Sinn, wenn die Gesellschaft von ihr profitieren kann. Der Kongress zeigte, dass wir unsere Kräfte und unsere Herangehensweise an die Wissenschaft verbinden können. Unabhängig davon, ob wir Institute der Polnischen Akademie der Wissenschaften oder Forschungsinstitute oder aber Institute des Forschungsnetzwerkes Łukasiewicz sind, können wir gemeinsam darüber diskutieren, wie die Wissenschaft gestaltet werden soll – wie er betonte. Er äußerte auch seine Hoffnung darauf, dass der Kongress zwar der erste, aber nicht der letzte sei.

Es ist nicht nur das Bedürfnis der Wissenschaftler, sondern auch die Notwendigkeit. Wir müssen die Korrelation zwischen dem, was wir jeden Tag im Rahmen unserer Forschungsarbeiten tun, und dem sehen, für wen wir das tun. Wir müssen wissen, wie unsere Arbeit von anderen wahrgenommen wird – worauf Dr. habil. Paweł Gondek, stellvertretender wissenschaftlicher Leiter des Institutes für Bildungsforschung hinwies.

Zukunft von Forschungsinstituten in Polen

Jeder kann eine von zwei Richtungen wählen: Man kann versuchen, nur zu überleben – oder man kann sich entwickeln.

Wir müssen den Unterschied machen, wenn wir uns entwickeln wollen. Wenn Forschungsinstitute den Unterschied nicht machen, entwickeln sie sich nicht, wie sie sollten, auch wenn sie überleben – und zwar unabhängig davon, ob das Institute der Polnischen Akademie der Wissenschaften, des Forschungsnetzwerks Łukasiewicz oder des Hauptrates sind. Sie werden der Gesellschaft, der Wirtschaft, Europa und der Welt nicht das bieten, was sie sollten – wie Dr. Andrzej Dybczyński erklärte.

Was kann man tun, um diesen Unterschied zu machen. Auf den Gebieten, auf denen Wissenschaftler tätig werden, hängt wirklich alles vom Talent ab, von dem Menschen, der „diesen göttlichen Funken trägt“. Es ist etwas, was sich nicht erklären lässt. Es braucht eine Person, die ein Konzept entwickeln kann, eine Idee hat und in der Lage ist, tatsächlich etwas zu bewirken. Die Initiatoren des Kongresses „Wissenschaft für die Gesellschaft“ betonten, dass die Wissenschaft in Polen ohne solche Talente keine Zukunft hat.

Was kann man tun, damit solche Talente gefunden werden? Es sind drei Dinge notwendig:

  • Erstens: Es müssen entsprechende Arbeitsbedingungen in den wissenschaftlichen Instituten geschaffen werden, die ein sicheres Dasein auch im banalsten, persönlichsten und materiellen Sinne ermöglichen, damit die Talente nicht in ein Unternehmen oder ins Ausland fliehen.
  • Zweitens: Es muss eine Infrastruktur sichergestellt werden, die Arbeit ermöglicht. Wenn den Wissenschaftlern nicht die beste Infrastruktur zur Verfügung steht, werden sie von ausländischen Kollegen schnell überholt – weil die letzteren weiter, tiefer und schneller blicken können.
  • Drittens: Jedes Talent muss in einer Umgebung funktionieren, in der es sich entwickeln kann und entsprechende Stimuli bekommt. Talente dürfen nicht isoliert werden – solche Personen sollen mit anderen Talenten sprechen, talentierte Kollegen haben, mit denen sie zusammenarbeiten möchten, und Partner, die dazu beitragen, dass begabte Wissenschaftler im Institut arbeiten wollen. Es ist auch notwendig, Hindernisse zu beseitigen, die Arbeit und Entwicklung talentierter Wissenschaftler beeinträchtigen, wie z. B. Vergaberecht, Trägheit der Verwaltung oder Bürokratie.

Es war der erste derartige Kongress und wohl nicht der letzte, worauf seine Veranstalter und Teilnehmer hoffen. – Es ist unmöglich, die Ziele, die wir uns gesetzt haben, während einer Konferenz oder eines Kongresses zu erreichen. Es ist ein Prozess, der viel Engagement und Zeit erfordert – wie Prof. Henryk Skarżyński sagte.

Während des Kongresses wurde der „Dekalog“ des Hauptrates der Forschungsinstitute präsentiert (im Anhang beiliegend) – ein Dokument, das Vertreter der zum Hauptrat angehörenden Forschungsinstitute für die Zukunft der Wissenschaft in Polen und für polnische Forscher verfasst haben. – Der „Dekalog“ ist ein Ergebnis breit aufgefasster Beratungen und Analysen, die auf dem Wissen und der Erfahrung von Vertretern von Forschungsinstituten und anderen wissenschaftlichen Einheiten basieren – wie der Vorsitzende des Hauptrates erklärte.  Der Hauptrat der Forschungsinstitute möchte die weitere Entwicklung der Wissenschaft in Polen unterstützen, zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes im Bereich der wissenschaftlichen Forschung auf internationaler Ebene beitragen und den Wert auf die entsprechende Anwendung des Forschungspotenzials zum Nutzen der Gesellschaften legen – worauf Henryk Skarżyński hinwies.

Durch Beschluss des Ministers für Bildung und Wissenschaft wurden die Gold- und Silbermedaillen „Verdiente für die polnische Wissenschaft Sapientia et Veritas“ für herausragende Leistungen im Bereich der Hochschulbildung und Wissenschaft, darunter im Bereich der wissenschaftlichen, didaktischen und organisatorischen Tätigkeit verliehen. Die Statuetten des Ministers für Bildung und Wissenschaft erhielten Vertreter von Instituten der Kategorien A und A+ sowie Organisatoren des Kongresses „Wissenschaft für die Gesellschaft“.

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Die Schirmherrschaft über dem Kongress „Wissenschaft für die Gesellschaft” übernahmen der Premierminister Mateusz Morawiecki und der Minister für Bildung und Wissenschaft Przemysław Czarnek.