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Es war das größte diesjährige interdisziplinäre Treffen, das sich mit den wichtigsten Problemen des Gesundheitsschutzes und den Errungenschaften der Medizin befasste. So charakterisierte Prof. Henryk Skarżyński die vierte Ausgabe des Kongresses „Gesundheit der Polen“, der am 17. und 18. Oktober 2022 unter dem Motto „Gesundheitsprophylaxe und innovative Lösungen im Gesundheitswesen“ stattfand. Innerhalb von zwei Tagen wurden 7 Debatten, 56 Diskussionspanels und 50 Vorträge im Weltzentrum für Gehör in Kajetany abgehalten. Am Kongress nahmen mehrere hundert herausragende Experten aus den Bereichen Medizin und Gesundheitsschutz, Vertreter des Parlaments, der Zentral- und Kommunalbehörden, der Wissenschaft (Universitäten, medizinische und nicht-medizinische Hochschulen), Vertreter von Patientenorganisationen und Medien sowie viele ihre Partner und eine sehr zahlreiche Gruppe von Personen teil, die gemeinnützig an der Organisation und Verbreitung von Informationen über den Kongress beteiligt sind. Die Tagungen wurden auf 6 Kanälen im Internet übertragen und konnten online verfolgt werden (https://kongres-zdrowiepolakow.pl/).

Zu den diesjährigen Mitveranstaltern des Kongresses gehörten: Hauptrat der Forschungsinstitute, Komitee für Klinische Wissenschaften der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Weltzentrum für Gehör, Institut für Sinnesorgane, Sozialversicherungsanstalt und Stiftung „Erstens: Gesundheit“. Die Panels wurden von zahlreichen Expertenteams, wissenschaftlichen Gesellschaften, Nichtregierungsorganisationen und Patientenorganisationen vorbereitet.

Die herausragenden Gäste wurden vom Ideengeber und Veranstalter des Kongresses, Prof. Henryk Skarżyński begrüßt. – Dieses einzigartige interdisziplinäre Treffen dient der Erarbeitung unserer weiteren Richtlinien – sagte er zu Beginn. – Bei der Analyse verschiedener Gesetze und Stellungnahmen von Zentralbehörden kann ich mit Zufriedenheit sagen, dass viele der früheren Hinweise und Schlussfolgerungen, die von Spezialisten mit Unterstützung von Patientenorganisationen und wissenschaftlichen Gesellschaften erarbeitet wurden, in diversen Verordnungen, Anordnungen und geltenden Richtlinien berücksichtigt wurden. Die Arbeit der vielen Experten war somit nicht vergeblich und wurde wahrgenommen. An der Eröffnung des 4. Kongresses „Gesundheit der Polen“ nehmen zahlreiche Persönlichkeiten teil, weshalb ich überzeugt bin, dass es diesmal auch der Fall ist.

Die Eröffnung des 4. Kongresses „Gesundheit der Polen“ begann mit dem Vorlesen des Briefes des Präsidenten der Republik Polen Andrzej Duda von Prof. Jarosław Pinkas, Mitglied des Rates für Gesundheitsschutz. Im Brief wies der Präsident u.a. darauf hin, dass die Gesundheit und die gesundheitliche Sicherheit ihre Priorität in der Hierarchie der von den Polen am meisten geschätzten Werte deutlich stärkten. Das schafft die einzigartige Gelegenheit, weitreichende Änderungen in der Organisation und Finanzierung des Gesundheitssystems zu vereinbaren und umzusetzen, die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und nicht-öffentlichen Einrichtungen zu verbessern und gesundheitsfördernde Einstellung wirksamer zu fördern.

Der Präsident Andrzej Duda bedankte sich bei den Veranstaltern, indem er schrieb: Besonders aktuell erscheint das diesjährige Motto: „Gesundheitliche Prophylaxe und innovative Lösungen im Gesundheitsschutz“. Ich freue mich, dass ich in diesem Kontext einige Initiativen des Präsidentenamtes erwähnen darf. Als ich dem Sejm der Republik Polen die Gesetzesinitiative zum Medizinischen Fonds unterbreitete, ging ich davon aus, dass es solche Ziele gibt, deren Finanzierung trotz der sich ändernden politischen und wirtschaftlichen Bedingungen möglichst sicher sein sollte. Dank des Fonds erhielt der Gesundheitsminister zusätzliche Milliarden Zloty für Aufwendungen im Zusammenhang unter anderem mit Gesundheitsprophylaxe, Behandlung von Krebs und seltenen Krankheiten sowie Digitalisierung, innovativen Technologien und moderner medizinischer Infrastruktur. Mit Freude verfolge ich auch die Entwicklung des Projektes „Gesundes Leben“, das durch die Kanzlei des Präsidenten der Republik Polen in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium, dem Ministerium für Staatsvermögen, dem Nationalen Gesundheitsfonds und der Versicherungsgesellschaft PZU S.A. vorbereitet wurde. Die Initiative soll die Polen zu Screeninguntersuchungen und regelmäßigen Kontrollen sowie Impfungen anspornen. In der Mobilen Gesundheitszone, die polnische Städte besucht, können Sie sich Grunduntersuchungen unterziehen, medizinisch beraten und über einen gesunden Lebensstil informieren lassen. Ich bin überzeugt, dass das Vorhaben die gesundheitlichen Gewohnheiten unserer Mitbürger ändern und die Gesundheit und das Leben vieler Personen retten lässt. Meine Damen und Herren, ich vertraue darauf, dass sowohl bei diesem Forum als auch im Kreis der anerkannten Autoritäten, die im Gesundheitsrat des Präsidenten sitzen, genaue Diagnosen von Problemen des polnischen Gesundheitssystems und detaillierte Pläne von Maßnahmen zu deren Lösung entstehen. Meinerseits erkläre ich den Willen, alle Lösungen zu unterstützen, die sich realistisch, dauerhaft und positiv auf die Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität der Polen auswirken.

Wie im Vorjahr beteiligte sich Prof. Tomasz Grodzki, Marschall des Senats der Republik Polen an der Eröffnung des Kongresses „Gesundheit der Polen“; er verband sich mit dem multimedialen Studio in Kajetany in einer Pause in der Tagung der Polnischen Gesellschaft für Verfassungsrecht, die im Senat der Republik Polen anlässlich des 25 Jubiläums der Verabschiedung der Verfassung der Republik Pole stattfindet. – Ich möchte darauf hinweisen, dass die Artikel der Verfassung das Motto des Kongresses gut beschreiben. Die Gesundheit der Polen bildet unser größtes Kapital und unsere Zukunft. Das Motto ist so einmalig wie die Konferenz. Es gibt keine andere derart multidisziplinäre Konferenz in Polen, auf der das gesamte Spektrum der Probleme des polnischen Gesundheitswesens diskutiert wird – von der Organisation über die Finanzierung bis hin zu so drängenden Problemen wie Kinderpsychiatrie und niedrige Geburtszahlen, die nach der Einführung des 500Plus-Programms zunehmen sollten, und es ist – wie sich leider herausstellt – das Gegenteil der Fall.

Ich gratuliere Herrn Professor Skarżyński und danke dafür, dass er sich die Mühe gibt, so viele hervorragende Vortragende an einem Ort zu versammeln. Die Veranstaltung eines derart vortrefflichen Kongresses im Zeitalter der Pandemie und postpandemisch bildet eine riesige Herausforderung, der nur die besten Organisatoren gerecht werden können. Die Ehrenschirmherrschaft des Marschalls des Senats der Republik Polen über dieses Ereignis ist zweifelsohne eine sehr zutreffende Entscheidung und ich freue mich, dass der polnische Senat zumindest auf diese bescheidene Art und Weise zum fraglosen Erfolg der Konferenz beitragen kann.

Ich glaube fest daran, dass die Konferenz einen neuen Impuls zur Verbesserung des polnischen Gesundheitsschutzes gibt, damit er mehr den Erwartungen entspricht, auch wenn die Aufgabe ähnlich schwierig wie das Aufräumen des Augiasstalles ist. Ich bin überzeugt, dass wir dank der Kreativität, des Wissens und des Einfallsreichtums der Menschen, die sich mit dem Gesundheitswesen befassen, endlich mit unserem Gesundheitssystem zufrieden sein werden. Die Konferenz ist definitiv ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

An der Eröffnungszeremonie nahm auch wieder der Ombudsmann für Bürgerrechte teil. Während der Verbindung mit dem multimedialen Studio des Kongresses zählte Dr. habil. Marcin Wiącek, Prof. der Universität Warschau seine Aktivitäten zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Polen und betonte zugleich, dass der Kongress als einer der wichtigsten Orte für die Debatte über das Funktionieren des Gesundheitswesens fest in den Kalender aufgenommen wurde. – Ich glaube, dass die Schlussfolgerungen aus den Diskussionen zur schnelleren Lösung der Probleme und Verbesserung der Gesundheit der polnischen Bürger beitragen – wie der Ombudsmann sagte.

Mikołaj Pawlak, Ombudsmann für Kinderrechte, erinnerte an den 1. Kongress „Gesundheit der Polen“, der im Jahr 2019 im Wissenschaftszentrums Kopernik stattfand, und bedankte sich bei Vertretern sämtlicher medizinischen Berufe für ihre Arbeit und Unterstützung von Patienten in der schwierigen Zeit der Pandemie. Während der Eröffnung des Kongresses machte er auf Trends aufmerksam, die sich ungünstig auf die psychische und körperliche Entwicklung von Kindern auswirken.  Einen von ihnen bildet die Reduzierung der körperlichen Aktivität. – Vorher versuchten wir Kinder und Jugendliche von Computern wegzulocken und in den zwei letzten Jahren sagten wir: „Geht nicht raus, bleibt an den Computern“. Nun müssen wir unsere Herangehensweise wieder ändern – wie der Ombundsmann für Kinderrechte sagte. Er fügte hinzu, dass sich die ungünstigen Trends in den Ergebnissen der von ihm im vergangenen Jahr in Auftrag gegebenen Studie zur Lebensqualität polnischer Kinder widerspiegeln.

– Vor zwei Jahrzehnten oder sogar vor 10 Jahren lebten die Kinder in einer anderen Welt – setzte Mikołaj Pawlak fort und stellte die rhetorische Frage, ob unsere Kinder eine Beschleunigung im Alltag, darunter einen unbeschränkten Zugang zu stimulierenden Getränken brauchen. – Mit ähnlichen Problemen und Fragen werden auch Experten auf dem Kongress konfrontiert – sagte er. – Für das Thema Prophylaxe und Gesundheitserziehung danke ich sehr herzlich Herrn Prof. Henryk Skarżyński – wie der Minister Mikołaj Pawlak seine Rede abschloss – mit der Hoffnung, dass die wertvollen Schlussfolgerungen des Treffens dazu beitragen, dass die Zukunft der jüngsten Generation nicht nur friedlich, sondern auch gesund sein wird.

Mit dem multimedialen Studio des Kongresses verband sich auch Dr. Tomasz Lator, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im polnischen Sejm. Er wies darauf hin, wie wichtig das Vorzeigen der guten Richtung im Bereich der Prophylaxe und das Überzeugen der Gesellschaft zu prophylaktischen Maßnahmen, aber auch ihre Finanzierung sind. – Wenn wir uns auf Vorsorge und Gesundheitsförderung konzentrieren, können wir auch in anderen Bereichen, einschließlich der Wirtschaft, bessere Ergebnisse erzielen – sagte er und betonte, dass die Sorge um die Gesundheit auch unter anderem mit der Möglichkeit verbunden ist, die Berufstätigkeit länger auszuüben und krankheitsbedingte Fehlzeiten zu reduzieren, sowie dass Prävention und Gesundheitsförderung nicht so teuer wie die Behandlung sind. Dr. Tomasz Latos machte aber auch zugleich darauf aufmerksam, dass der Fortschritt in der Medizin schneller, besser sichtbar als in anderen Bereich ist. Er geht davon aus, dass die künstliche Intelligenz und Innovativität immer präsenter in der Medizin sein werden.

Dr. Beata Małecka-Libera, stellvertretende Vorsitzende des Senatsausschusses für Gesundheit gratulierte Prof. Henryk Skarżyński zu seiner konsequenten Tätigkeit für den Gesundheitsschutz und der Organisation des Kongresses, indem sie sagte:

Über Prophylaxe und gesundheitsfördernde Erziehung sprechen wir seit vielen Jahren. Sprechen ist aber etwas anderes als Tätigwerden. In den drei letzten Jahren hat sich die Welt sehr verändert und es gibt andere Prioritäten im Gesundheitswesen. Wir stehen vor sehr vielen Herausforderungen, die Pandemie und der Krieg an unserer östlichen Grenze haben aber die öffentliche Gesundheit umgewertet. Die Pandemie bildet einen Unterricht, aus dem wir Schlussfolgerungen ziehen müssen. Wir müssen aber auch ihre Folgen berücksichtigen. Eine von ihnen bildet der gesundheitliche Schaden bei Personen, die an COVID-19 nicht krank waren, aber mit verschiedenen anderen gesundheitlichen Problemen zu ringen haben. Dieser gesundheitliche Schaden begleitet uns – wie die Ärzte vorhersehen – in der Zukunft. Die Prophylaxe und Frühdiagnostik füllten in den letzten Jahren ihre Aufgaben nicht aus. Personen, die ärztliche Beratungen in Anspruch nahmen, wurden zu spät diagnostiziert, weshalb die Sterblichkeit in Polen in der letzten Zeit so stark zunahm. Die Änderung der Situation bildet eine riesige Herausforderung. Wir werden ihr nur gerecht, wenn wir uns umfassend um den Verlauf chronischer Krankheiten kümmern und mit der Prophylaxe, Früherkennung und umfassenden Behandlung der Patienten beginnen (…). Dies erfordert eine Änderung des Ansatzes zur Vorbeugung und Gesundheitserziehung – sagte die Senatorin Beata Libera-Małecka. Sie betonte, dass sich der Gesundheitsschutz nicht nur auf die Wiederherstellungsmedizin konzentrieren sollte, sondern auch darauf, was getan werden kann, bevor die Krankheit eintritt.

– Ich bin optimistisch, da wir viele Präventionsprogramme haben. Ihre Umsetzung macht mir aber sorgen. Wir haben das 40 PLUS-Programm, das leider zu einigen Prozenten umgesetzt wird, wir haben das Programm des Medizinischen Fonds, bei dem der wichtige prophylaktische Teil nicht umgesetzt wird, wir haben schließlich das Nationale Gesundheitsprogramm, das – schon allein wegen seines Namens – der wichtigste sein soll, was aber u.a. wegen der fehlenden Finanzierung nicht der Fall ist. Vergessen Sie das bitte nicht, denn alles beginnt mit der Prophylaxe.

Ich hoffe, dass die erarbeiteten Richtlinien und Schlussfolgerungen des Kongresses in Gesetze und Vorschriften umgesetzt werden – wie die Senatorin Beata Małecka-Libera sagte. Sie fügte hinzu, dass man bei der Diskussion über die öffentliche Gesundheit nicht nur an die körperliche, sondern auch an die psychische Gesundheit denken soll.

Piotr Bromber, stellvertretender Gesundheitsminister, erinnerte in seinem Fern-Vortrag an die Perspektive der Erhöhung der Aufwendungen für den Gesundheitsschutz auf 7 Prozent des BIP im Jahr 2027 (im kommenden Jahr sollen es 6% des BIP werden) und Investitionen in Gesundheitspersonal durch Gehaltserhöhungen und Stärkung der medizinischen Berufe durch Einführung neuer formalrechtlicher Regelungen. – Wir erhöhen die Anzahl der Studienstellen im Fach Medizin und der Hochschulen, die Ärzte ausbilden sollen. Die Anzahl der Studenten, die die medizinische Bildung beginnen können, überschritt in diesem Jahr zum ersten Mal 10 Tsd. – wie der stellvertretende Minister Piotr Bromber sagte. Er betonte auch, dass das den Polen in langfristiger Perspektive das Gefühl der gesundheitlichen Sicherheit gibt, und wies darauf hin, dass man bereits heute einen großen Wert im Gesundheitsschutz auf Stärkung der Patientenrechte und Erhöhung der Qualität von Leistungen legt. Der Patient ist berechtigt, die medizinische Einrichtung frei zu wählen, und die medizinischen Einrichtungen sind verpflichtet, Patientenmeinungen zu prüfen.

 

Filip Nowak, Vorsteher des Nationalen Gesundheitsfonds sagte während der Eröffnung unter anderem: Wir übernahmen die Ehrenschirmherrschaft über die wunderbare Veranstaltung und das aus einem besonderen Grund: Denn Prävention und innovative Lösungen im Gesundheitswesen, die zum Motto des diesjährigen Kongresses geworden sind, sind Teil der Strategie des Nationalen Gesundheitsfonds. Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine, die unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, entbinden uns nicht von der Pflicht der gesundheitsfördernden Tätigkeit.

Der Nationale Gesundheitsfonds – wie der Vorsteher betonte – ist nicht nur Träger der Leistungen; er führt auch breite prophylaktische Maßnahmen durch, darunter zahlreiche Vorsorgeprogramme. – Wir alle sind uns dessen bewusst, dass wir bei der Mehrzahl von Programmen mit der fehlenden Bereitschaft zur Inanspruchnahme des Vorsorgeangebotes, auch des nationalen Trägers zu tun haben – wie der Vorsteher Filip Nowak sagte. Er ermutigte die Kongressteilnehmer dazu, dass sie gemeinsam darüber nachdenken, was unternommen werden kann, damit die Polen auch in schwieriger Zeit die Prophylaxe nicht vergessen und dann zum Arzt gehen, wenn es noch nicht zu spät ist.

– Die Sozialversicherungsanstalt ist eine Institution, die mit dem System der prophylaktischen Versorgung der Arbeitnehmer  zusammenarbeitet – wie Prof. Gertruda Uścińska, Vorsteherin der Sozialversicherungsanstalt sagte. – Als Vorsteherin der Sozialversicherungsanstalt, die sich mit der Bezahlung von Leistungen zum Ausgleich von Einkommensverlusten infolge Arbeitsunfähigkeit befasst, sehe ich ein großes Potenzial in der Gesundheitsprophylaxe, die Ausgaben für diese Leistungen zu reduzieren. Die Verbreitung der Prophylaxe begrenzt solche Phänomene wie krankheitsbedingte Fehlzeiten am Arbeitsplatz, Anzahl der Arbeitsunfälle und Häufigkeit von Berufskrankheiten. (…) Ich denke, dass Prävention eine Investition ist – resümierte Prof. Gertruda Uscińska.

An der Eröffnung nahmen Vertreter der Wissenschaftswelt teil. Prof. Romuald Zabielski, stellvertretender Präsident der Polnischen Akademie der Wissenschaften betonte, dass ihm das Motto des diesjährigen Kongresses besonders nahe liegt. – Als Universitätsdozent bereite ich künftige Tierärzte auf ein modernes Verständnis des Schutzes der öffentlichen Gesundheit durch Einführung einer Reihe von Maßnahmen in der Tierproduktion vor, die darauf abzielen, Menschen vor zoonotischen Krankheiten zu schützen, die negativen Auswirkungen der Tierproduktion auf die natürliche Umwelt zu verringern, darunter auch durch Reduzierung von nicht umweltneutralen Maßnahmen wie z.B. Anwendung von Antibiotika – wie er sagte. Er erinnerte daran, dass ähnliche Maßnahmen im Einklang mit dem One-Health-Konzept stehen, wonach die natürliche Umwelt des Menschen zusammen mit der Pflanzen- und Tierwelt und der Gesundheit der menschlichen Bevölkerung in enger Wechselwirkung bleiben.

Prof. Michał Kleiber, stellvertretender Präsident des Polnischen UNESCO-Komitees nannte während seines Vortrags Argumente dafür, dass die Sparte der öffentlichen Gesundheit sehr wichtig in einer Zeit ist, in der wir vor so vielen Herausforderungen landes- wie weltweit stehen. – Sicherheit, Bevölkerungsmigrationen, Umwelt- und Klimaschutz stellen zwar sehr wichtige Probleme dar, der Bereich des Gesundheitsschutzes bildet aber in meiner Auffassung eine der wichtigsten Herausforderungen – wie Prof. Michał Kleiber sagte. – Denn dank der öffentlichen Gesundheit haben wir eben die Chance, anderen Herausforderungen gerecht zu werden. Wir sagen oft, dass die wirtschaftliche Lage unseres Landes dafür entscheidend ist, wie das Gesundheitsschutzsystem konstruiert werden kann; selten wird aber darauf hingewiesen, dass die wirtschaftliche Lage von diesem System abhängt. Wenn es in den EU-Staaten zu einer grundlegenden Besserung des Gesundheitsschutzes kommen würde, hätten wir einen ökonomischen Nutzen, der einem Viertel des Haushaltes dieser Staaten entsprechen würde – wie Prof. Michał Kleiber betonte.

Während der feierlichen Kongresseröffnung ergriffen auch Vertreter medizinischer Berufe das Wort.

– Ich sehe die riesige Determiniertheit des Herrn Professors und schätze sein Engagement, seine Konsequenz und Wirksamkeit sehr hoch. In den letzten vier Jahren ist eine Plattform entstanden, die einen Schritt dazu bildet, damit wir gute Veränderungen im Gesundheitswesen einleiten können – wie Dr. Łukasz Jankowski, Präsident des Ärztlichen Generalrates während seines Vortrags sagte. – Die versammelten Gäste, eine breite Thematik, Interdisziplinarität und die Tradition des Kongresses tragen dazu bei, dass die während des Kongresses gezogenen Schlussfolgerungen bestimmt verbreitet werden. Diskussion bildet den ersten Schritt zur Änderung des Gesundheitsschutzsystems – konkludierte er.

Zofia Małas, Präsidentin des Generalrates des Pflegepersonals und der Hebammen wies während ihres Vortrags darauf hin, dass das medizinische Personal, darunter die Pflegepersonalkreise mit der Innovativität mitkommen und ihre Qualifikationen erhöhen müssen. – Es ist wichtig, die in der prä- und postgradualen Ausbildung erworbenen Kompetenzen zum Wohle des Patienten einzusetzen und sich immer weiter zu qualifizieren – wie Zofia Małas sagte. Sie schlug vor, dass die Gespräche über Prophylaxe und Innovation auch um Koordination ergänzt werden, denn diese ist in ihrer Auffassung ein schwaches Element im Gesundheitsschutzsystem.

Elżbieta Piotrowska-Rutkowska, Präsidentin des Pharmazeutischen Generalrates wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass einer der wichtigen Schritte im Bereich der Prophylaxe die Einführung des COVID-19- und Grippen-Impfprogramms in den Apotheken darstellt, was – wie sie betont – sehr gut von Patienten aufgenommen wurde. In den Apotheken wurden über 2 Millionen Menschen gegen COVID-19 geimpft. Elżbieta Piotrowska-Rutkowska forderte die Einbeziehung der großen Gruppe von Apothekern in die Umsetzung von Präventionsprogrammen, denen – worauf sie besonderes aufmerksam machte – die Patienten mit großem Vertrauen entgegenkommen. Sie ermutigte zur Nutzung des Potenzials.

Dr. Andrzej Mądrala, Mitglied des Arbeitgeberrates der Republik Polen gratulierte Prof. Henryk Skarżyński und dem Programmrat zur erfolgreichen Veranstaltung des Kongresses und betonte, dass Investitionen in Prophylaxe und somit in die Gesellschaft aktive Mitarbeiter in allen Berufen sicherstellen kann. – Es ist wichtig, dass die Entscheidungsträger verstehen, dass man die gesundheitliche Sicherheit und die Wirtschaft nicht getrennt sehen darf. Es ist nicht möglich, den Menschen in seinen verschiedenen Rollen (Student, Expert, Handwerker, Patient) in der Diskussion über den Staat und seine Entwicklung zu vergessen – wie Dr. Andrzej Mądala betonte. Denn je länger jeder Mitarbeiter gesund bleibt, desto besser für die öffentlichen Finanzen und die Wirtschaft. Dank der Investition in die Prophylaxe und Innovation sorgen wir für die gesundheitliche Sicherheit der Bürger und das trägt zur straffen Funktion und Entwicklung unseres Landes bei – resümierte er.

– Die Kongressteilnahme bot eine Gelegenheit zur Umsetzung von Satzungszielen der Stiftung des Polnischen Promotionwappens „Jetzt Polen“, zu denen die Förderung polnischer Leistungen auf dem Gebiet des Unternehmentums und der Wissenschaft gehört – wie Krzysztof Przybył, Vorstandsvorsitzender der Stiftung sagte. Unter Bezugnahme auf die Tagesordnung erinnerte er daran, dass die Polen derzeit ihre Gesundheit schlecht einschätzen (im Durchschnitt 55 von 100 Punkten). Vor der Pandemie belief sich dieser Wert auf 62 Punkte. – Vor dem Hintergrund dieser Daten ist es wichtig, dass der Patient die Therapiemöglichkeiten, aber auch den Wert der Prophylaxe kennt und sich an ihr aktiv beteiligt. Wir alle verdienen ein qualitativ hochwertiges Leben – resümierte der Präsident Krzysztof Przybył und drückte gleichzeitig die Überzeugung aus, dass die Situation im Gesundheitswesen durch den Zugang zu modernen Technologien verbessert werden kann.

 

Die feierliche Eröffnung des Kongresses endete mit dem Vorlesen des Briefes des Woiwoden Masowiens Konstanty Radziwiłł, in dem er u.a. schrieb: Eine wirksame Sorge für die öffentliche Gesundheit erfordert die Koordination von Aktivitäten in allen Bereichen des sozialen und wirtschaftlichen Gesundheitswesens, sowohl national als auch global. Der Kongress, an dem Spezialisten aus so vielen Gebieten teilnehmen, bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit zum Meinungsaustausch. Die Synergie ihrer hohen Kompetenzen und unterschiedlichen Standpunkte zu Gesundheitsfragen in Polen gibt die Möglichkeit, sich auf Konzepte zu einigen, die zu einer wichtigen Stellungnahme im Entscheidungsprozess über Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der derzeit eingesetzten Lösungen werden. (…) Der Kongress ist auch eine Gelegenheit, die neuesten wissenschaftlichen Entdeckungen, technologische Innovationen und organisatorische Errungenschaften zu präsentieren.

Einer der wichtigsten Punkte des Kongressprogramms bildeten Plenardiskussionen, während deren u.a. Faktoren besprochen wurden, die einen relevanten Einfluss auf die Gesundheit der Polen haben. Wie wichtig die Vorsorgeprogramme, Kontrolluntersuchungen und Früherkennung von Krankheiten, darunter der gefährlichsten sind, wurde u.a. im Rahmen der Debatte zum Projekt „Gesundes Leben“ betont, über das die Ehrenschirmherrschaft das Präsidentenpaar übernahm. Das Programm umfasst u.a. kostenlose Fachuntersuchungen und -beratungen in den Mobilen Gesundheitszonen, Gesundheitserziehung und Prophylaxeförderung. Die auf dem vorjährigen Kongress begonnene Diskussion über die wichtige Rolle der Kommunalbehörden in der Prophylaxe und im Gesundheitsschutz wurde während der Debatte „Gesundheitserziehung in der Krankheitsvorsorge“ unter Beteiligung von Kommunalvertretern fortgesetzt. Die Fortsetzung der vorjährigen Diskussion bildete auch die Debatte „Wie ist die Bildung in medizinischen Berufen optimal zu gestalten?“ unter Beteiligung von Rektoren der größten polnischen medizinischen Universitäten und Vertretern der Hochschulen, die seit langem medizinisches Personal ausbilden. Soll die Ausbildung von Medizinern einen allgemeinakademischen oder praktischen Charakter haben? Wie soll die klinische Basis aussehen, damit die künftigen Ärzte Erfahrung am Patientenbett sammeln können? Das sind nur einige Fragen von denen, auf die während der Debatte zu antworten versucht wurde.

„Anwendung innovativer Lösungen in der Medizin und im Gesundheitsschutz“ macht den Titel einer weiteren Debatte aus, an der Rektoren nicht-medizinischer Hochschulen teilnahmen. Wie die Debatte zeigte, gewinnen scheinbar ferne Bereiche wie Pädagogik, Psychologie, Ökonomie und Management in der Medizin und im Gesundheitswesen an Bedeutung. Es ist eine feste Kooperation zwischen medizinischen und nicht-medizinischen Hochschulen notwendig. Enge Kontakte zwischen Hochschulen und gemeinsam entwickelte innovative Lösungen können die Patientenbetreuung deutlich verbessern.

Unabhängig von den Schwächen des Gesundheitssystems ist der Fortschritt in der Medizin enorm – Experten, die an den jeweiligen Kongressen teilnahmen, betonten dies mehrmals. Im laufenden Jahr bot sich die Gelegenheit, über bahnbrechende Methoden zu sprechen, die die Behandlung einiger Krankheiten in den letzten 30 Jahren verändert haben, und zwar im Rahmen der Debatte unter Beteiligung des Ombudsmanns für Patientenrechte und von Nichtregierungsorganisationen, darunter von denjenigen, die sich für die Behandlung von onkologischen Patienten, Diabetikern, Alzheimer-Patienten, Patienten im Koma einsetzen.

Einen riesigen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen hat die Ernährung. Daher wurde die Debatte „Forschungsinstitute für gesunde Ernährung“ von den Teilnehmern mit Begeisterung aufgenommen. Während der Diskussion gab es viele gute Nachrichten: Expertengespräche zeigten, dass Gemüse und Obst, in dessen Anbau viele Chemikalien, darunter Pestizide verwendet werden, gesundheitlich unbedenklich sind; es werden Pflanzensorten angebaut, deren Früchte als Superfood bezeichnet werden können, weil sie einen außergewöhnlich hohen Anteil an für die Gesundheit wertvollen Inhaltsstoffen enthalten; wir haben qualitativ immer besseres Brot und im Handel kann man Schweinefleisch kaufen, das – dank der Arbeit von Wissenschaftlern vom Institut für Biotechnologie, Agrar- und Lebensmittelindustrie (poln. Abk. PIB) – eine geringere Fettmenge, also weniger Kalorien enthält und gesünder ist.

Wie in den Vorjahren widmete sich eine der Debatten der Rolle der Medien in der Gesundheitserziehung und -prophylaxe. Journalisten aus dem Rundfunk, Fernsehen, allgemeiner inländischer Presse und Fachpresse sowie Internetportalen versuchten zu konkretisieren, wie man gesunde Menschen am besten zur Vorsorge animiert und sie davon überzeugt, dass sie nicht unzerstörbar sind. Soll es sich ausschließlich auf eine positiven Botschaft stützen oder eher deutlich zeigen, wie schwerwiegend und gefährlich die Folgen der Nachlässigkeit in der Prophylaxe sein können. Soll man geduldig erläutern oder eher Panik bzw. sogar Angst machen? Im Laufe dieser Debatte war es nicht möglich, einen effektiven Weg zur Präventionsförderung zu finden, aber die Journalisten tauschten ihre Ansichten und Erfahrungen aus, wodurch sie möglicherweise das Denken der Rezipienten über ihre eigene Gesundheit besser beeinflussen können. Zugleich wurde über eine weitere journalistische Herausforderung diskutiert, nämlich über den Kampf gegen falsche, irreführende Informationen, die allzu oft vor allem in sozialen Netzwerken auftauchen.

Der Kongress „Gesundheit der Polen“, der ein Forum des Meinungs- und Erfahrungsaustausches bildet, richtet sich nicht nur an Experten. Auch für Menschen mit gesundheitlichen Problemen und Personen, die solchen Problemen vorbeugen wollen, bildeten die Panels und Vorträge eine wertvolle Wissensquelle. Neben Expertendiskussionen und Themenbereichen zu organisatorischen und systembezogenen Änderungen bzw. Änderungen in der Finanzierung im Gesundheitsschutz griffen die Spezialisten solche Themen an, die jedem nahe sind, der wissen will, was aktuell eine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Es wurde also u.a. über das Long-Covid-Syndrom und Arzneimittelresistenzen nach COVID-19, über Epidemie der Fettsucht, auch unter Kindern, über Zivilisationskrankheiten, den immer häufigeren Problemen der Fettleber, Schlaflosigkeit und psychischen Störungen sowie anderen diskutiert. Viele Themen konzentrierten sich auf die Prävention und Früherkennung der schwersten Krankheiten, einschließlich Krebs – ein separates Panel widmete sich der Rolle von Spurenelementen bei der Prävention solcher Krankheiten.

Im Zeitalter des Internets und des einfachen Zugangs zum Wissen spielt die Zuverlässigkeit der Informationen eine sehr wichtige Rolle. Diskussionsrunden und Vorträge von Experten im Rahmen des Kongresses „Gesundheit der Polen“ sind eine gute Quelle solcher Informationen; Sie können sich von den landesweit bedeutendsten Experten über die neuesten Trends in der Prävention, Diagnostik und Therapie verschiedener Krankheiten informieren. Es reicht nur, dass Sie die Website besuchen: https://kongres-zdrowiepolakow.pl/