Die Mitgliedschaft in der Akademie ermöglicht die Zusammenarbeit mit herausragenden Experten aus der ganzen Welt. Gemeinsame Tätigkeit und Umsetzung von Projekten bilden eine große Ehre für mich – wie Prof. Henryk Skarżyński sagte. – Es ist auch eine gute Gelegenheit, Leistungen der polnischen Wissenschaft und Medizin, wie z.B. die von mir entwickelte „polnische Schule der Ohrchirurgie“ oder das Internationale Musikfestival “Schneckenrhythmen” für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Hörstörungen, das ein ausgezeichnetes Beispiel für die Verbindung der Musik und Medizin darstellt, auf der internationalen Ebene zu präsentieren. Der Zweck der Veranstaltung ist es, der Welt zu zeigen, dass die Hörstörungen dank den Leistungen der modernen Wissenschaft und Medizin kein Hindernis für die professionelle bzw. Amateur-Beschäftigung mit der Musik oder Entfaltung des Singtalents darstellen. Das sind nur einige wenige Beispiele aus unserer Tätigkeit, die eine Visitenkarte der polnischen Wissenschaft und Medizin weltweit sein können – fügt Prof. Skarżyński stolz hinzu.
Die European Academy of Sciences and Arts wurde im März 1990 gegründet und ihre Gründer wa-ren: Prof. Felix Unger, Herzchirurg, der als europaweit erster im Jahr 1986 Kunstherz implantierte, Kardinal Franz König, der damalige Erzbischof von Wien und Prof. Nikolaus Lobkowicz, Politologe und Philosoph.
Die Interessen von Prof. Felix Unger, der bisher das Amt des Präsidenten der Europäischen Aka-demie der Wissenschaften und Künste ausübte, gingen immer weit über die Medizin hinaus. Schon ab Mitte der 80er Jahre traf er sich zusammen mit dem bereits verstorbenen Kardinal König regel-mäßig mit herausragenden Wissenschaftlern aus Wien, München, Innsbruck und Salzburg. Für Kö-nig war die Frage der Ethik in der Wissenschaft von besonderer Bedeutung. Prof. Nikolaus Lobko-wicz, ein Freund des Kardinals war wiederum durch Änderungen in der Hierarchie der Werte beun-ruhigt, die er in Europa beobachten konnte. Und obwohl sich jeder der drei Intellektuellen auf an-dere Probleme konzentrierte, entwickelten sie gemeinsam das Konzept einer wissenschaftlichen Akademie, die ein Ort für den wissenschaftlichen Dialog und eine Ebene für die Zusammenarbeit europäischer Wissenschaftler und Künstler sein könnte, die Probleme Europas aus verschiedenen Perspektiven betrachten und dadurch zu ihrer Lösung beitragen können. Das Konzept wurde zur Grundlage der von ihnen gegründeten European Academy of Sciences and Arts.
Aktuell versammelt die Organisation Vertreter der Geistes-, Medizin-, Natur-, Sozial-, Technik-, Kunst- und Religionswissenschaften. Die EASA engagiert sich regelmäßig in Projekten und veran-staltet Events in diesen Bereichen. Sie konzentriert ihre Maßnahmen auf Stärkung der Rolle der europäischen wissenschaftlichen Kreise bei der Lösung komplexer Probleme, die als prioritär für den künftigen Wohlstand der Europäer erachtet wurden. Die EASA engagiert sich auch im interkul-turellen Dialog und weist darauf hin, wie wichtig es ist, unterschiedliche Werte und Kulturen zu akzeptieren. Seit 1997 vergibt die Akademie den Prize of Tolerance, mit dem individuelle Personen und Institutionen ausgezeichnet werden, die zum Wohl aller Menschen arbeiten und zum Dialog zwischen Ländern und Religionen beitragen. Die Akademie betreibt auch die Universität Alma Ma-ter Europaea mit Sitz in Salzburg.
Die EASA nimmt Wissenschaftler auf, die als Vertreter von mit der Wissenschaft und Kultur ver-bundenen Institutionen oder als Einzelpersonen hervorragende Leistungen auf dem jeweiligen Gebiet haben und vor allem in ihren Umgebungen besonders hoch geschätzt werden. Die Mitglie-der der Organisation sind berechtigt, neue Kandidaten unabhängig von ihrer Nationalität oder ihres Fachbereichs vorzuschlagen. Das Wahlverfahren stützt sich auf ein dreistufiges Bewertungssystem und schließt mit der Nominierung im Senat der EASA ab. Die gewählten Mitglieder werden gebe-ten, die Ehre anzunehmen, in die Reihen der Mitglieder der Vereinigung einzutreten. Jedes neue Mitglied wird je nach dem Gebiet, das es vertritt, einer der acht Gruppen (Geisteswissenschaften, Medizin, Kunst, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Recht und Wirtschaft, Technik und Umweltschutz, Religionen der Welt, Business und Management) zugeordnet. Offiziell werden die neuen Mitglieder auf der einmal jährlich stattfindenden Plenarsession in die European Academy of Sciences and Arts aufgenommen, die gewöhnlich am ersten Wochenende im März stattfindet.
Bisher waren 31 Polen EASA-Mitglieder, darunter Prof. Jerzy Buzek, Prof. Krzysztof Penderecki, Prof. Andrzej Zoll und Prof. Jerzy Woźnicki. 2015 wurde der damalige Präsident der Polnischen Aka-demie der Wissenschaften, Prof. Michał Kleiber der stellvertretende Präsident der EASA Ehrenmitglieder des Vereins sind u.a. Könige von Spanien und Belgien, Großherzog von Luxemburg und prominente Politiker wie Hans-Dietrich Genscher oder Jean-Claude Juncker.