Inauguration des Programms „Erstens: Gesundheit“

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Inauguration des Programms „Erstens: Gesundheit“

Inauguration des Programms „Erstens: Gesundheit“

Am 6. Juni 2018 haben einige zehn Fachärzte und Techniker Screeninguntersuchungen und Beratungen für die Einwohner von Warschau vor dem Gebäude des Polnischen Fernsehens und des Polnischen Rundfunks durchgeführt. Damit wurde die 3. Ausgabe des multispezialistischen Vorsorgeprogramms „Erstens: Gesundheit“ gestartet, das gegen Zivilisationskrankheiten gerichtet ist. Interessierte Personen konnten Beratungen von Audiologen, Phoniatern, HNO-Fachärzten, Perodontologen, Augenärzten, Kardiologen, Urologen, Hämatologen, Kinderpsychiatern, Hautärzten und Ernährungsberatern für sich in Anspruch nehmen.

Das Ziel des Programms „Erstens: Gesundheit“ bildet u.a. die Gestaltung der gesundheitsfördernden Einstellung in unserer Gesellschaft – wie Henryk Skarzyński, Ideengeber und Gründer des Zentrums auf Sendung des Polnischen Rundfunks sagte. – Screeninguntersuchungen bieten die Möglichkeit, große Populationen im Hinblick auf Früherkennung von Störungen und verschiedenen Krankheiten zu untersuchen, damit den Betroffenen schneller geholfen werden kann. Dadurch können wir Krankheiten, die sonst jahrelang unerkannt bleiben würden, in ihrer Frühphase diagnostizieren – fügt Prof. Skarżyński hinzu.

Des größten Interesses erfreuten sich Beratungen von HNO-, Augenärzten und Perodontologen. Die letzteren prüften den Zustand des Parodontiums und sprachen über Krankheiten des Parodontiums.

– Die Teilnahme am Programm bildete eine Ehre für mich und zugleich eine Chance, das Wissen darüber zu vermitteln, wie  gefährlich die Krankheiten des Parodontiums nicht nur im Hinblick auf die Zahnerhaltung, sondern auch in Bezug auf die Gesundheit allgemein sein können – wie Prof. Renata Górska, Präsidentin  der Polnischen Paradontologischen Gesellschaft, des Partners des Programms auf Sendung des Polnischen Rundfunks sagte. – Denn die Krankheiten werden mit Herzerkrankungen, Hirnschlägen, Diabetes, aber auch mit der Parkinson-Krankheit, rheumatoiden Arthritis oder sogar den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge mit dem Pankreaskarzinom in Verbindung gesetzt. Sie können Frühgeburten oder ein niedrigeres Geburtsgewicht verursachen. Das Wissen ist jedoch nicht allgemein bekannt, nicht nur in breiten gesellschaftlichen Kreisen, sondern auch unter Hausärzten. Deshalb versuchen wir die Informationen zu popularisieren – fügt Prof. Górska hinzu. Zusammen mit Prof. Renata Górska wurden die Warschauer von Dr. Dominika Gackowska, Dr. Anna Królińska, Dr. Magdalena Batko und Dr. Nela Brodzikowska beraten.

Zu den populärsten Ständen während der Freilichtuntersuchungen gehörte der Stand der Augenärzte. Die Ärzte führten Routineuntersuchungen des Sehvermögens und Beratungen zur Vorsorge der Augenerkrankungen durch. Die meisten Fragen wurden zum grünen Star gestellt, der sich langsam, oft symptomlos entwickelt und am häufigsten zufällig während eine Untersuchung des Sehvermögens beim Augenarzt bzw. Anpassung von Brillen diagnostiziert wird.

– Das Programm bildet eine ausgezeichnete Gelegenheit, um einen breiten Kreis von Menschen zu erreichen, die Probleme mit Augenerkrankungen haben und nicht wissen, wie sie vorgehen, wo sie sich melden und welche Hilfe sie erwarten sollen – wie Prof. Iwona Grabska-Liberek, Präsidentin der Polnischen Ophthalmologischen Gesellschaft, des Partners des Programms sagte. – Die im Rahmen des Programms durchgeführten Untersuchungen lassen auch denjenigen helfen, die zur Gruppe mit erhöhtem Risiko der Augenerkrankungen gehören, aber nicht wissen, worauf sie aufpassen sollen und welche Symptome beunruhigend sind – fügte Prof. Grabska-Liberek hinzu. Während der Inauguration der Ausgabe des Programms wurde Prof. Iwona Grabska-Liberek in der medizinischen Diagnostikstadt durch Dr. Aleksander Opel und Dr. Dawid Wiącek begleitet, die auch Patienten konsultiert haben.

Der Start des Programms bot eine einmalige Gelegenheit, die besten Spezialisten im Bereich der HNO-Heilkunde, Audiologie und Phoniatrie zu treffen, die Ohruntersuchungen mit einem Video-Otoskop durchführten und jeden berieten, der sie aufsuchte. Erfahrene Techniker führten Audiometrie durch, d.i. eine Höruntersuchung, deren Grundziel die Bestimmung der Hörschwelle und des Grades der eventuellen Schwerhörigkeit bildet. Die Warschauer wurden untersucht von Dipl.-Med. Aleksandra Panasiewicz, Dipl.-Med. Kamila Osińska, Dipl.-Med. Małgorzata Buksińska und Dipl.-Med. Wojciech Kimak; die Höruntersuchungen wurden durchgeführt von Maria Gocel, Justyna Kutyba, Aleksandra Kowalczuk und Marcin Wojciechowski.

Interessante Beratungen und Untersuchungen boten den Warschauern die Ernährungswissenschaftler des Prof.-A.-Szczygieł-Institutes für Ernährung und Ernährungswissenschaft [poln. Instytut Żywności i Żywienia (IŻŻ)], des Partners des Programms an. Die Beratungen fanden im Rahmen des Projektes des Nationalen Zentrums der Ernährungsbildung statt. Interessierte Personen wurden an die Online-Ernährungsberatungspraxis: https://poradnia.ncez.pl/ weitergeleitet.

– Zu unserem Stand kamen am häufigsten Patienten mit Übergewicht und Adipositas, von denen leider die meisten einen zu hohen Fettanteil im Körper hatten, was mit dem erhöhten Risiko von Kreislauferkrankungen und Typ-2-Diabetes einhergeht – wie die Ernährungsberaterin Klaudia Wiśniewska vom Institut für Ernährung und Ernährungswissenschaft sagte. – Es wurde auch nach konkreten Ernährungsanweisungen bei Schilddrüsenerkrankungen oder Diabetes gefragt. Wir klärten auch diejenigen interessierten Personen auf, die noch keine Probleme mit dem Übergewicht haben – fügt die Ernährungsberaterin Wiśniewska hinzu. Im Bereich der Ernährung berieten auch Wiktor Łazowski, Aleksandra Wedziuk, Beata Bondyra und Diana Wolańska

Ähnlich wie im Vorjahr haben die Urologen versucht, Informationen über Krebserkrankungen des Harn- und Geschlechtssystems zu verbreiten. Sie warnten, dass die Morbidität der Krankheiten steigt.

– Wir dürfen nicht vergessen, dass sich Urologie nicht nur mit onkologischen Problemen wie Prostata- oder Hodenkrebs befasst, durch die Männer gefährdet sind – wie Dr. Kamila Żebrowska vom Klinikum für Allgemeine, Onkologische und Funktionelle Urologie des Christkind-Krankenhauses sagte. – Die Wissenschaft beschäftigt sich auch mit weniger ernsten, jedoch auch lästigen Krankheiten wie Steinleiden, Miktionsstörungen und Harninkontinenz, die insbesondere bei Frauen im prämenopausalen Alter oft auftritt. Das letztere Problem gilt als etwas Peinliches. Manche Patientinnen gaben bei der Beratung zu, dass sie zum ersten Mal mit einem Arzt darüber sprechen. Sie sprachen das Problem sogar nicht mit ihrem Frauenarzt an – wie Dr. Żebrowska hinzufügt. In der medizinischen Stadt vor dem Gebäude des Polnischen Fernsehens bot auch Dr. Mateusz Matyjasek urologische Beratungen an.

Kardiologen, die auch vor dem Gebäude des Polnischen Fernsehens berieten, gaben einstimmig an, dass die Hauptursachen der Todesfälle durch Kreislauferkrankungen solche Risikofaktoren wie arterielle Hypertonie, ungesunde Ernährung, Hypercholesterinämie, Übergewicht und Adipositas, Nikotinabusus und Hyperglykämie bilden.

– Während der Treffen mit Patienten im Rahmen des Programms „Erstens: Gesundheit“ versuchten wir, Wissen über die Faktoren zu vermitteln und aufzuklären, wie wichtig die Prophylaxe und Lebenshygiene vor dem Hintergrund der Erkrankungen sind – wie Dr. Joanna Rogozik vom 1. Lehrstuhl des 1. Klinikums für Kardiologie des Selbstständigen Öffentlichen Zentralen Klinischen Krankenhauses in Warschau, Partner des Programms sagte. – Jeder Patient soll seinen Blutdruck, Cholesterinspiegel und sein Gewicht kennen und sich um eine angemessene körperliche Aktivität kümmern. Dazu haben wir auch allen Patienten geraten, die unseren Stand besuchten. Das häufigste angegebene Problem bildete arterielle Hypertonie, bei der der Blutdruck oft nicht richtig eingestellt ist. Patienten wollen auch in Bezug auf sie beunruhigende Symptome wie Müdigkeit oder Herzrasen beraten werden; sie gaben auch andere Thoraxbeschwerden an – wie Dr. Rogozik hinzufügt, die zusammen mit Dr. Edyta Jakubik kardiologische Beratungen durchführte.

Hauttumore gehören zu den häufigsten Tumoren. Es wird geschätzt, dass sich ihre Anzahl in den nächsten 20 Jahren verdoppelt. Deswegen ist das Programm „Erstens: Gesundheit“ in der Meinung von Hautärzten eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Vorsorge  zu fördern und auf die Notwendigkeit der Veränderung in Bezug auf Sonnenbäder hinzuweisen.

– Glücklicherweise sind sich immer mehr Menschen dessen bewusst, wie wichtig die Beurteilung der Muttermale im Rahmen der Prophylaxe ist – wie Dr. Agnieszka Staniewska, Hautärztin sagte. – Ca. ein Drittel der Patienten, die unseren Stand besuchten, bat um die Beurteilung der Nävi unter dem Dermatoskop. Es stellten sich auch Patienten mit anderen Hautproblemen vor, am häufigsten waren es Ekzem und seborrhoische Dermatitis. Das Ekzem ist eine Erkrankung mit allergischem Charakter, die man bereits für eine Zivilisationskrankheit erachten kann. Sie tritt infolge der Beschädigung der Barriere der Epidermis durch Detergentien in Wasch- und Abschminkkosmetika auf.  Eine riesige Bedeutung hat hier die Wahl entsprechender dermokosmetischer Präparate nicht nur zur Hautreinigung, sondern auch Emollientien, die die Schutzbarriere der Epidermis wiederherstellen. Während der Termine in den Arztpraxen gibt es nicht immer Zeit dafür. Bei den Treffen im Rahmen des Programms „Erstens: Gesundheit“ hatten wir die Chance – wie Dr. Staniewska hinzufügt.

In der Ausgabe des Programms kamen neue Fachbereiche wie Hämatologie und Kinder- und Jugendpsychiatrie hinzu. An den letzteren gibt es einen immer größeren Bedarf und die Spezialisten werden oft mit Psychiatern oder Pädagogen verwechselt.

– Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ein sehr breites Gebiet und ein in diesem Bereich tätiger Arzt muss breite Kenntnisse auf vielen medizinischen und geisteswissenschaftlichen Gebieten haben  – wie Dr. Lidia Popek, Oberärztin der Station für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Institutes für Psychiatrie und Neurologie, des Partners des Programms sagte. – Denn aus unserer Perspektive ist die Vorsorge der psychischen Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen am wichtigsten. Das ist möglich, wenn die Symptome entsprechend früh erkannt, d.i. im Keim erstickt werden, und zwar noch als das Kind selbst sehr klein ist. Eine ganze Reihe von Erkrankungen, die mit der Psychiatrie der Kinder und Jugendlichen zusammenhängen, beginnt noch, bevor die Eltern denken, dass sie ein Kind haben wollen. Wenn die Frau schwanger ist und sich die Leibesfrucht in den ersten Lebensmonaten entwickelt. Entscheidend ist die Bindung zur Mutter, die von Anfang an entsteht. Erst später kommen andere Faktoren hinzu, die zur Entwicklung einer  psychischen Krankheit beitragen können. Deshalb ist es so wichtig, die Krankheiten sehr früh zu erkennen  – wie Dr. Popek hinzufügt.

Bei Beratungen im Rahmen des Programms „Erstens: Gesundheit“ wollen die eingeladenen Hämatologen die Patienten dazu überreden, dass sie mindestens einmal im Jahr die Grundblutuntersuchung durchführen lassen sollen. Um ihre Auswertung soll jedoch nicht der Dr. Google, sonder ein Arzt, z.B. der Hausarzt gebeten werden. Viele Patienten haben Angst vor dem Termin bei einem Hämatologen, denn die Veränderungen im Blutbild werden mit Blutkrebs assoziiert. Zu Unrecht, denn ihre Ursache bilden oft weniger ernste Krankheiten wie Anämie oder Leukopenie.

– An einer Blutarmut leidet jede 5.-6. Frau und sie wird durch den Blutverlust während der Periode und modische, oft fleischlose Schlankheitsdiäten verursacht – wie Dr. Monika Dąbrowska vom Institut für Hämatologie und Transfusionswissenschaft, Partner des Programms sagt. – Patientinnen, bei denen das Blutbild auf Eisenmangel hinweist, ergänzen ihre Nahrung mit Eisen oft auf eigene Faust. Wenn wir bei den Beratungen auf ein solches Problem stoßen, versuchen wir die Frau zu überzeugen, dass ein zu niedriger Eisenspiegel  nicht genügt, um eine Diagnose zu stellen. Notwendig sind mindestens drei Befunde: Eisen-, Hämoglobin- und Ferritinwerte. Eine kurzfristige Einnahme von Tabletten „über den Daumen gepeilt“ soll nicht stattfinden. Wenn wir die Nahrung um Eisen ergänzen, so muss die Kur mindestens drei bis sechs Monate dauern. Zusätzlich ist es bei einigen Patientinnen notwendig, die Perioden pharmakologisch zu verkürzen bzw. die Ernährung zu ändern, wenn diese die Ursache des Eisenmangels darstellt. Bei Männern ist der Eisenmangel beunruhigender als bei Frauen. Bei männlichen Patienten muss eine weitergehende Diagnostik erfolgen, denn er kann auch auf Dickdarmkrebs hinweisen. Ungefährliche hämatologische Probleme treten auch bei Senioren im Alter von über 70 Jahren auf, bei denen es im Zusammenhang mit einer fleisch- und gemüsearmen Ernährung zu Mängeln kommt. Eben solche Patienten haben am häufigsten unseren Stand aufgesucht – wie Dr. Dąbrowska hinzufügt.

Insgesamt wurden 1314 Untersuchungen und Beratungen im Mobilen Hörzentrum und in der ganzen medizinischen Stadt durchgeführt.

Das Programm „Erstens: Gesundheit“ entstand aus der Initiative von Prof. Henryk Skarżyński und wird durch das Weltzentrum für Gehör am Institut für Physiologie und Pathologie des Gehörs, Institut für Sinnesorgane und Komitee der Klinischen Wissenschaften der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Fernsehen und dem Polnischen Rundfunk umgesetzt. Zu den das Programm umsetzenden Einheiten gehören hierzulande führende wissenschaftlichen Gesellschaften, Institute, Expertenkreise und Einrichtungen des Gesundheitsschutzes.

Es ist bereits die dritte Ausgabe des multispezialistischen Programms gegen Zivilisationskrankheiten, im Rahmen dessen nur im vorigen Jahr direkte Beratungen bei über 5.000 Polen und indirekt bei weiteren knapp zwanzig Tausend Polen durchgeführt werden konnten.