Die Wahl der 100 einflussreichsten Personen in der polnischen Medizin fand bereits zum 14. Mal statt. Zum dritten Mal wählte “Puls Medycyny” auch die 100 einflussreichsten Personen im polnischen Gesundheitswesen. In der Kategorie siegte Prof. Alicja Chybicka.
– Unsere Liste entsteht jedes Jahr und stellt eine Art Zusammenfassung der Ereignisse und Stimmungsbarometer dar. Wir bitten die Jurymitglieder um Bewertung von Leistungen der einzelnen Personen in den letzten 12 Monaten und ihres positiven Einflusses auf die Entwicklung der Medizin bzw. Veränderungen im Gesundheitswesen. Dadurch gibt es Platz für eine subjektive Beurteilung in Bezug auf organisatorische Entscheidungen bzw. wissenschaftliche Leistungen. Wir haben auch die Möglichkeit zu prüfen, wie die Veränderungen bewertet werden und ob sich diese in der Meinung der einschlägigen Fachkreise auf das polnische Gesundheitswesen positiv auswirken – wie Krzysztof Jakubiak, Chefredakteur von „Puls Medycyn” sagte. Die Feier, die am 17. Januar lfd. J. im Hotel Bristol stattfand, wurde von Małgorzata Konaszczuk, stellvertretender Chefredakteurin von „Puls Medycyny” und Marta Markiewicz, Chefredakteurin von „Puls Farmacji” moderiert.
Die Laudatio auf den Preisträger, Prof. Henryk Skarżyński hielt Prof. Mirosław Ząbek, Leiter des Interventionellen Zentrums für Neurotherapie des Neurochirurgischen Klinikums des Medizinischen Fortbildungszentrums des Woiwodschaftlichen Bródnowski Krankenhauses. Er sagte u.a.: “Es ist eine große Ehre für mich, eine derart herausragende, vielseitige, vielfach talentierte Person mit zahlreichen Fähigkeiten und vor allem mit vielen einmaligen Persönlichkeitseigenschaften vorstellen zu dürfen, die dazu beitragen, dass andere Menschen dem Herrn Professor vertrauen und zusammen mit ihm den Weg gehen, den er vor über 20 Jahren eingeschlagen hat. Professor Skarżyński ist nicht nur ein einmaliger, ausgezeichneter Arzt, unübertroffener Chirurg, Wissenschaftler, Erfinder, Manager und großherziger Mensch; er ist auch ein hervorragender Dichter. Er stellt Guiness-Rekorde auf, die in das große Buch der Rekorde eingetragen werden. Er ist eine einmalige Gestalt. Er beweist, dass die Passion und der Glaube einen Zustand erreichen lassen, in dem der Gedanke die Wirklichkeit kreiert – wenn man das liebt, was man beruflich macht, wenn man jede Operation so durchführt, wie man selbst operiert werden wollte, wenn man krank wäre. Es scheint so, dass es genügt, an etwas zu denken, und das setzt sich von selbst in die Tat um. So ist es aber nicht. Das alles bedarf enormer Arbeit und Determiniertheit. Herr Professor ist eine Person, die die jüngste derartige Einrichtung im Inland gründete und die aktuell täglich die meisten Beratungen und gehörverbessernden Operationen weltweit durchführt. Er stellt eine hervorragende Visitenkarte unseres Landes dar. Vor über 20 Jahren stieß er einen Spaten in den kahlen Boden auf einem Feld nicht weit von Warschau; er träumte, dass dort ein medizinisches Zentrum auf höchstem Weltniveau entsteht. Wir können nun sagen, dass die Träume zur Realität wurden: Es entstand ein riesiges, europäisches, internationales medizinisches Zentrum. Professor Skarżyński zeigte uns, wie außergewöhnlich die Gabe des Hörens ist und dass die Hörminderung, Schwerhörigkeit oder der Hörverlust eine wahre Behinderung bilden. Er machte uns bewusst, dass auch die sonstigen Sinne dadurch beeinträchtigt werden, wenn sich das Gehör verschlechtert. Damit zeigte er uns den “Schrei der Stille”, durch den die gehörlosen Personen betroffen sind, die aufwachen und statt Worte nur schreiende Stille wahrnehmen. Er zeigte uns auch, wie schön es ist, dank Operationen, die er durchführt, wieder hören zu können. Er brachte uns normal Hörende in die Welt der Gehörlosen und die Gehörlosen in die Welt der Hörenden. Uns Hörenden zeigte er, wie das Ausschalten einer gewissen Frequenz das beeinträchtigt, was wir hören, indem er Werke klassischer Musik zu Bildern umgestaltete. Wie farblos wird das, was man dann hört. Er zeigte aber auch, wie wunderbar man durch Operationen, die er durchführt, das Gehör wiedererlangen kann. Wie außergewöhnlich das Leben danach ist. Es ist so, als würden wir den Geschmack von Speisen wiedererlangen, dessen wir vorher beraubt wurden.
Als der erste in dem Teil der Welt begann er mit der Implantation von Cochlea- und auditorischen Hirnstamm-Implantaten. Zu seinen wichtigsten Leistungen gehört die Aufnahme der Behandlung des partiellen Hörverlustes bei Erwachsenen und dann bei Kindern durch Implantation verschiedener Cochlea-Implantate. Als der weltweit erste verband er das natürliche Gehör mit dem elektrischen. Als der weltweit erste erarbeitete er eine Klassifikation von Ergebnissen von Implantatträgern. Er setzte einige zehn internationale Forschungsprogramme um. Er führte Hörscreening bei Kindern auf vier Kontinenten durch. Er gründete das weltweit erste Teleaudiologische Landesnetz. Das von ihm gegründete Zentrum stellt zugleich eine didaktische Schulungseinrichtung dar, die bereits über 4.000 junge Ärzte aus allen Kontinenten geschult hat. Er ist Ehrenprofessor ausländischer Hochschulen und Doktor honoris causa an drei Hochschulen in Polen. Er wurde mehrmals ausgezeichnet: Vom Papst, Erzbischof, Kardinal Metropoliten von Warschau, Präsidenten der Republik Polen, Regierungschef, Gesundheits-, Wissenschafts-, Außen- und Wirtschaftsminister, von medizinischen Kreisen und Vertretern anderer Nationen wie belgischer König, georgischer und ukrainischer Präsident. Der Professor ist die medizinische Visitenkarte unseres Landes. Deshalb erlaube ich mir, Dir dafür zu danken, dass Du unsere medizinischen Kreise durch Deine Anwesenheit bereicherst.”
Prof. Skarżyński konnte seine Rührung nicht verbergen, als er für die Auszeichnung dankte: – Danke sehr für so viele warmherzige Worte. So viel Gutes über mich habe ich in all den 25 Jahren meiner Tätigkeit nicht gehört. Auch wenn viele Gutes über mich sagten, so fand Prof. Ząbek Details, die ich selbst gern neu entdecken möchte. Die Tatsache, dass ich von Anfang an in Ranglisten anwesend bin, zeugt davon, dass ich einfach am besten zu arbeiten versuche, wie ich kann. Das vergangene Jahr, dass für mich und das Team des Institutes ein Jubiläumsjahr war, war einmalig. Vor 25 Jahren startete ich die Umsetzung des Programms der Behandlung der Gehörlosigkeit in Polen und vor 20 Jahren wurde das Institut für Physiologie und Pathologie des Gehörs gegründet. Heute gibt es in Polen kein anderes derartiges Zentrum, das innerhalb einer so kurzen Zeit eine derart hohe Postion landes- und weltweit erreichen würde, und die von mir entwickelte Methode der Behandlung des partiellen Hörverlustes wird weltweit als die “polnische Schule der Ohrchirurgie” bezeichnet. Deshalb ist die heutige Auszeichnung so wichtig für mich. Sie möchten vielleicht von mir einen Rat hören, was man tun soll, um zu dem ehrenvollen Kreis einflussreicher Personen zu gehören. Vielleicht ist das für sie überraschend, aber in der heutigen digitalen Welt darf der Arzt nicht wie der Judym, Protagonist des Romans von Żeromski sein. Er musste nicht zählen, er konnte sich ausschließlich vom Herzen leiten lassen. Heute darf man auf das Herz und den empathischen Umgang mit dem Patienten nicht verzichten, aber jeder Arzt muss auch zählen. Denn es hängt von unseren Entscheidungen ab, wie wir die verfügbaren Mittel verwenden und wie vielen Personen wir helfen. Der heutige Arzt muss Vertrauen erwecken, muss auf riesigen Stress vorbereitet sein, der ihn begleitet und gegen den er resistent sein muss, denn er hat einen sehr großen Einfluss auf die Umgebung. Vielen Ärzten gelingt die Kunst. Warum? Denn sie lieben ihre Arbeit, sind systematisch und nehmen ihre Pflichten sehr ernst. Ich persönlich versuche in jeder Situation etwas Wertvolles zusätzlich von mir zu geben, um zum möglichst positiven Bild des Arztes und Vertrauen zu ihm beizutragen. Ich denke, dass jeder von uns Patient ist bzw. wird und mit Sicherheit von einem Arzt behandelt werden will, dem er vertraut. Und das Vertrauen lässt sich doch nicht kaufen.
Abschließend wünschte Prof. Henryk Skarżyński allen versammelten Gästen, dass sie im kommenden Jahr mehr Erfolge, aber auch mehr Ruhe, Besonnenheit und Gleichgewicht beim Treffen von Entscheidungen haben, die von Bedeutung für das Gesundheitswesen sind. – Ohne Wohlwollen, Vertrauen und Gefühl, das es jedem von uns daran liegt, dass es besser wird, kann die Besserung nicht kommen. Und doch wollen wir alle, dass das Treffen von zweihundert herausragenden und einflussreichen Vertretern des Gesundheitswesens im nächsten Jahr genauso fröhlich wie die vorherigen ist – sagte Prof. Skarżyński. Zum Schluss hinterließ er den Versammelten eine Botschaft in Gedichtsform:
Ich denke, Sie wissen das genau
Es gibt viele Erfolge in der polnischen Medizin
Viele von den Leistungen sind weltweit bekannt
Dass sie nicht vergessen werden, liegt an uns
– Die diesjährigen Preisträger sind herausragende Persönlichkeiten. Und dabei sympathische, warmherzige Menschen, die trotz ihrer zahlreichen Pflichten immer Zeit für andere finden. Ihr Beruf ist ihre Mission. Und sie haben das Glück, dass ihre alltäglichen Pflichten zugleich Passion sind – wie die Sekräterin des Wettbewerbs, Monika Wysocka sagte.
Die Preisträger der früheren Ausgaben waren: Jolanta Kwaśniewska (2-mal), Dr. Marek Balicki (1), prof. Zbigniew Religa (3), Ewa Kopacz (3), Prof. Marian Zembala (3), Prof. Jacek Jassem (1) Konstanty Radziwiłł (1), Henryk Skarżyński (1).